Volltext: Die Nährmittelverteilung im Kriege [29]

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mittekmengen Rücklagen bilden sollten. In der Tat ließ sich 
nicht verkennen, daß es für die Kommunalverbände, insbesondere 
die großen Städte, eine wesentliche Erleichterung der Durchführung 
der ihnen überwiesenen Aufgaben bedeutet, wenn die Abgabe der 
zur Unterverteilung bestimmten Lebensmittelmsngen aus Lager 
beständen erfolgen kann. Die Gesichtspunkte, die für ein der 
artiges Verfahren sprechen, traten insbesondere auch dann in die 
Erscheinung, wenn infolge von Verkehrsschwierigkeiten mit regel 
mäßigen Zufuhren nicht zu rechnen war und die Anlieferungen 
starken Schwankungen ausgesetzt blieben. 
Nach Lage der Verhältnisse war die Reichsverteilungsstelle für 
Nährmittel und Eier im Wirtschaftsjahre 1916/17 nicht imstande, 
die Kommunalverbände oder die Bezirkszentralen gleichmäßig, 
ohne zeitliche Stockungen in der Anlieferung mit Nähr 
mitteln, zu beliefern, da die Produktion, in erster Linie infolge 
starker Störungen in der Kohlenzufuhr und in der Wagen 
gestellung, den Anforderungen des Verteilungsplans nicht nach 
zukommen vermochte. Beim Stande der allgemeinen Ernährungs- 
Politik jm Sommer 1917 erschien es auch nicht angezeigt, den 
Kommunalverbänden zu empfehlen, aus den zur Unterverteilung 
Überlassenen Nährmittelmengen besondere Rücklagen und Ein 
sparungen zu machen. Keinesfalls konnte zu diesem Zwecke eine 
Bevorzugung einzelner Kommunalverbände bei der Zuweisung 
von Nährmitteln stattfinden. Auf der anderen Seite ging dis 
Reichsverteilungsstells davon ans, daß etwa vorgenommene Ein 
sparungen und Rücklagen aus den laufend überwiesenen Mengen 
dem einsparenden Kommunalverbande belassen bleiben. Dabei 
schien selbstverständliche Voraussetzung, daß der betreffende 
Kommunalverband die eingesparten Mengen zu einem späteren 
Zeitpunkte auch tatsächlich zur Versorgung seiner Bevölkerung und 
nicht etwa zum Handel mit verkehrsfreier Ware verwendet. 
War es auch mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten 
in der Beschaffung der vorhandenen Rohstoffe, Mangel an 
geschultem Personal, Überlastung der Betriebe und der Unmöglich 
keit, notwendige Produktionssteigerungen in dem erforderlichen 
Maße durchzuführen, zunächst nicht möglich, das Soll der Monats- 
Verteilung immer rechtzeitig abgeliefert zu erhalten, so haben sich 
doch im Lause der Tätigkeit der Reichsverteilungsstelle die Bet-
	        
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