Volltext: Die Nährmittelverteilung im Kriege [29]

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grenzte Monge.der zur Verfügung stehenden Nährmittel und die 
Notwendigkeit, sie aufs wirtschaftlichste zu verwenden und zu 
einem gewissen Ausgleich der verschiedenen Grade der Er 
nährungsschwierigkeiten, dem die gleichmäßig zugeteilte Menge 
an Brot, Fleisch, Zucker und Kartoffeln nicht Rechnung tragen 
konnte, zu benutzen, — diese Notwendigkeit zwang dazu, derartige 
Staffeln des Verteilungsschlüssels zu machen und an ihnen folge 
richtig festzuhalten. Jede Ausnahmebewilligung zugunsten e ines 
Bezirks hätte unabsehbare Einwirkungen auf andere Bezirke ge 
habt und das Auskommen mit den verfügbaren Mengen unmög 
lich gemacht. 
Klagen über die Verteilung im einzelnen konnten selbstver 
ständlich nicht ausbleiben. Der Plan, eine restlos ein 
wandfreie Lösung von seiten einer ReichsstelIe 
aus zu erzielen, unter Abwägung der in Betracht zu ziehenden 
allgemeinen wirtschaftlichen und ernährungspolitischen Gesichts 
punkte eine Klasseneinteilung aller Kommunalverbände vorzu 
nehmen, von einer Ausschüttung gleicher Kopfmengen für das 
ganze Reich abzusehen und notwendige Lebensmittel nach den 
tatsächlich vorhandenen V e r s o r g u ng sb ed ü r f n i s s e n zu 
verteilen, muß in der praktischen Durchführung auf außerordent 
liche Schwierigkeiten stoßen. Da wird zuweilen die Spezialkennt 
nis innerhalb der einzelnen größeren Verwaltungsbezirke bessernd 
eingreifen müssen und die Einzelverteilung anders abstimmen kön 
nen. Der Präsident des Kriegsernährungsamts erklärte sich daher im 
Januar 1917 mit Verschieb u ngenbeid e r A usteil u n g 
innerhalb eines Bundesstaates, einer Provinz 
oder eines Regierungsbezirkes einverstanden; aller 
dings wurde an die verbündeten Regierungen dabei das Ersuchen 
gerichtet, soweit eine Herabsetzung der auf Kommunalverbände oder 
Gemeinden entfallenden Mengen in den höchstbedachten Gruppen 
vorgenommen werden sollte, diese nur im Benehmen mit 
dem Kriegsernährungsamte durchzuführen. Auch wurde 
bestimmt, daß die schlllsselmäßige Kopfmenge eines Kom 
munalverbandes unter keinen Umständen für die in der 
Rüstungsindustrie beschäftigten Personen ermäßigt wer 
den solle. Jni übrigen wurde empfohlen, um einschneidende 
Kürzungen der Perteilungsmengen zu ungunsten der Verbraucher
	        
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