Die K. G. besitzt keinen eigenen Friedhof. Die
meisten Kultusgemeindemitglieder bilden mit den
Juden von Stankau und Kollautschen eine
Chewra-Kadischa, deren Friedhof sich in Putzlitz,
einer ehemals größeren Judengemeinde des politischen
Bezirkes, auf einer Waldanhöhe außerhalb des Dorfes,
befindet. Dieser Friedhof besteht nach den Aufschrif¬
ten der ältesten Grabsteine etwa 120—125 Jahre.
Einige hiesige Judenfamilien sind Mitglieder der Ch.
K. in Rosenberg und Mies.
Die K. G. Bischof teinitz, welche gegenwärtig 70
Seelen zählt und zu den kleineren Gemeinden Böhmens
gehört, hat stets, wenn auch unter Opfern, der jüdi¬
schen Tradition gemäß, für die Befriedigung aller re¬
ligiösen Bedürfnisse ihrer Mitglieder gesorgt, und auch
auf charitativem Gebiete wurde und wird das Möglich¬
ste geleistet. Während des Weltkrieges hat die K. G.
eine großzügige Flüchtlingsfürsorge durchgeführt.
Leider geht die Anzahl der Kultusgemeindeinitglie-
der zurück, sodaß die jüdischen sozialen Lasten immer
drückender werden.
Die hiesigen Juden betätigen sich besonders erfolg¬
reich in der Ökonomie. Die Gutshöfe A b e 1 e s -P o p-
p e r sind für den ganzen Pilsner Kreis mustergebend.
Ferner gibt es in B. 2 jüd. Advokaten; die übrigen
Mitglieder der K. G. sind Gewerbetreibende; alle er¬
freuen sich der Achtung der Mitbevölkerung.
In Verwaltung der K. G. befinden sich die Matriken¬
bücher der ehemaligen Judengemeinde Metzling,
deren Eintragungen mit dem Jahre 1842 beginnen.
Horsùv Tyn 2
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Bischofteinitz 2