Volltext: Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart I. (1 (1934) ;)

Dr. Jakob Mendl Dr. Siegfried Mahler Moritz Glauber Rb. Salomon Bass 
Dr. Wilhelm Wittenberg Oskar Pick Rb. Dr. A. Rosenzweig Rb. Dr. J. Stössler 
Aussig 2 
stolzer Genugtuung erfüllen, wenn sie sieht, daß ihre 
Bemühungen, ein der Gemeinde würdiges Gotteshaus 
zu erbauen, vom besten Erfolge begleitet waren und 
hat sie sich durch diesen Prachtbau bei ihren Nach¬ 
kommen ein bleibendes Denkmal für ewige Zeiten ge¬ 
setzt. Seien auch ihre weiteren Bemühungen in Hin¬ 
kunft von bestem Erfolge gekrönt!" 
K. V. waren: MUDr. Angelus Bauer, ein gebür¬ 
tiger Teplitzer, 1869—1892. MUDr. Jakob Mendl, 
ebenfalls aus Teplitz stammend, 1892—1903. JUDr. 
Siegfried M a h 1 e r, 1903—1912. MUDr. Wilhelm 
Wittenberg, Sohn des Leitmeritzer Rbs. Joachim 
Wittenberg, 1912—1914. Oskar Pick aus Soborten, 
1914—1919 und seit 1919 Moritz G 1 a u b e r. Zur 
Feier seines 70. Geburtstages am 7. März 1931 wurde 
in der Synagoge ein Festgottesdienst veranstaltet, bei 
welchem Herr Rb. Dr. J. S t ö ß 1 e r in geistvoller 
Weise über die Aufgaben eines K. V. im allgemeinen 
sprach und die Verdienste des Jubilars besonders be¬ 
leuchtete. Nach dem Gottesdienste fand in der Privat¬ 
wohnung die Gratulationscour statt. Es hatten sich 
eingefunden: Abordnungen des Obersten Rates des 
Kultusverbandes und sämtlicher jüdischer Korpora¬ 
tionen Aussigs. Die Ch. K. überreichte die Urkunde 
ihrer „Moritz Glauber Stiftung" für jüdische Studen¬ 
ten und Herr Yizepräses Dr. Hugo Pick enthüllte 
nach einer gehaltvollen Glückwunschansprache das 
von der K. G. gespendete Porträt dès Jubilars, das 
der heimische Maler Ernst Neuschul geschaffen 
hatte. M. Glauber starb am 13. November 1932 und 
wurde am 15. November 1932 unter großer Beteili¬ 
gung zur ewigen Ruhe geleitet. Am 21. Nov. 1932 
fand die statutengemäße Ersatzwahl statt, die den 
bisherigen Stellvertreter, Dr. Hugo Pick, einen 
Sohn des verstorbenen Vorstehers H. Oskar Pick, 
zum Präses bestimmte. 
Der erste Funktionär war der Vorbeter und 
Lehrer Lippmann D e 1 1 e r aus Soborten, der bis zum 
J. 1879 wirkte. Ihm folgte als Kantor und Lehrer 
Löwi Winterberg aus Jungbunzlau bis 1888. In 
den Jahren 1888—1910 wirkte als Kantor und Lehrer 
Salomon Bass aus Nikolsburg, der die behördliche 
Dispens für rabb. Funktionen erhielt. Er lebte als 
Pensionist in Wien, wo er 1930 im 84. Lebensjahre ge¬ 
storben ist. 
Der erste Rb. und Prediger der K. G. Aussig war 
Rb. Dr. Arthur Rosenzweig, geb. 27. März 1883 
in Teplitz i. B., studierte er an der Universität und an 
der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums 
in Berlin, Verfasser von „Das Wohnhaus in der 
Mischna66, Berlin 190. Er wirkte in A. von 1909 bis 
1919 (während des Krieges k. u. k. Feldrabbiner), 
1920 in Stuttgart, seit 1926 Rb. der jüdischen Ge¬ 
meinde in Schneidemühl und BRb. der Grenzmark 
Posen-Westpreußen, organisierte den Provinzialver- 
band für jüd. Wohlfahrtspflege der Grenzmark 
Posen-Westpreußen, Vorsitzender des Landesver¬ 
bandes Grenzmark der jüdischen Jugendvereine 
Deutschlands, Abgeordneter des Preußischen Landes¬ 
verbandes jüdischer Gemeinden in Berlin. 
Seit 1. September 1921 ist Dr. J. Stößler Rb. 
in Aussig. Ein gebürtiger Mährer (Bisenz), der die 
israel. theologische Lehranstalt und die Universität in 
Wien absolvierte und früher als Rb. der K. G. Tre- 
bitsch (Mähren) tätig war. (Vgl. JJGM S. 530.) 
Als Obmänner des Synagogenvorstandes fungierten 
Löwi Hammerschlag bis zu seinem 1916 er¬ 
folgten Ableben. Michael K o h n, Sohn dies Rako- 
nitzer Rb. Simon K o hn, bis zu seiner Resignation im 
J. 1924 und seither Fabrikant Semin K a t z, Sohn 
des Joachim Katz, Rb. in Seitschan. Wegen seiner 
großen Verdienste, besonders um die Renovierung des
	        
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