Volltext: Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart I. (1 (1934) ;)

1890 Bernard Sicher; 1898 Ferd. Klein und Regina 
Sicher. 
Nr. 202 (IV). Schon im J. 1697 Judenhaus. Im J. 
1709 der Jude Bernard; 1745 Salomon Götzl; 1782 
Mayer Fürth; 1789 Jonas Fürth; 1794 Wolf Fürth, 
Gattin Katele Arnstein aus Wodñany; 1833 Moses» 
Fürth, Gattin Jetti Spiegel aus Schönbach; 1849 Ber¬ 
nard Kohner, Gattin Anna Grünhut aus Schönwald 
bei Manetin; 1856 Alois Kminek; 1857 Samuel Stern, 
Gattin Amalie Böhm aus Schweissing; 1900 Adolf 
Stern, Gattin Josefina. 
Nr. 203 (V) Judenhaus der Familie Brumml seit 
1698. Der letzte Brumml 1745. Dessen Tochter Máta 
heiratete im J. 1762 Salomon Wotitz; 1789 Salomon 
Weil; 1799 Wolf Brumml, Gattin Mara Friedmann 
aus Cernilow; 1814 Sara Weig (gest. 1861, 90 Jahre 
alt); 1827 Joachim Sicher, Gattin Rebeka Weil; 1844 
Marie Brumml; 1847 Rosa Kapr; 1865 Samuel Stern; 
1868 Michael Slais aus Nr. 130; 1876 Fr. Havlicek 
aus Ruzi, Gattin Anna Hora aus Srbicz; 1896 Adolf 
Stern. 
Nr. 204 (VI) Samuel Brumml; 1767 Leb'l Brumml, 
Gattin Rösl Pinkas; 1789 Jakob Brumml, Gattin Ca¬ 
cilia (Sesa)-Treulich aus Radnitz; heiratet als Witwe 
im J. 1849 den Lambert Fürth (IV) ; 1840 Hermann 
Kohner, Gattin Esther Mautner; 1849—1863 Sig¬ 
mund Kohner, Gattin Julia Eva; 1863 Josef Novácek 
aus Tësnicz; nach ihm Michael Slajs. 
Nr. 205 (VII) bei Chajnebl. Seit 1709 Häuschen 
des Juden Joachim Lewi (schrieb sich auch Löwe) 
und Moses Salomon; 1782 Salomon Hönig; 1789 Ma¬ 
rie Kohner; 1789 Rb. Philipp Kohner, Gattin Esther 
Brüll (Prill); 1829 Joachim Kohner, Gattin N. 
Brummlin aus Klattau, Tochter des Löbl; 1865 Sala¬ 
mon Kohn; 1866 Johann Peroutka, Pfefferküchler 
aus Chudenicz, Gattin Magda Mazanec, sie hielten 
auch das „Gewölbe" Nr. VIII; nach ihnen 1878 Wen¬ 
zel Berka 
Nr. 206 (VIII a), Seit 1674 Judenhaus der Ge¬ 
schlechter Sigmund Brumml, Sigmund Abraham, 
Hersehl Brumml: 1789 Jakob Brumml d. J., Gattin 
Anna geb. Brumml; 1835 Nathan Bloch aus Langen¬ 
dorf, Mautpächter aus Sch., Gattin Rosa Brumml 
(aus VIII); Rachel Bloch; 1849 Joachim Kohner, je¬ 
doch bloß im „Gewölbe44, denn im J. 1845 hatte die 
„hölzerne Judenhütte44 Adalbert Babka gekauft. 
Nr. 277 (VIII b) bis zum J. 1848 die Juden aus 
der vorigen Nr.; 1849 kaufte Josef Bakula. 
Nr. 208 (IX) Sigmund Brumml; 1789 Jonas 
Brumml, Gattin Fanny Lewi aus Janowitz; 1829 Mo¬ 
ses Kohn (VII), Gattin Rosa Brumml; 1863 Franz Zá- 
brodsky aus Nr. 137. 
Nr. 209 (X). Seit 1698 Lazar Bloch, Jakob Salo¬ 
mon; nach ihm Israel Schling; 1789 Jakob Gloß; 1801 
Isaak Weil, Gattin Theresia Schling aus 2erow; 1849 
Joachim Sicher (III), Gattin Bêla Weil (X); 1863 
Franz Fornous, Schuster. 
Nr. 210 (XI). Seit 1697 David Löwi, Salamoi! 
Löwi . . . 1774 Pinkas Wolf; 1792 Salamon Sicher; 
1802 Wolf Sicher, Gattin Abigail Schulhof aus Prag, 
1849 Joachim Sicher, Gattin Rebeka Weil (I), 1854 
Salamon Kohn, 1866 Fr. Zábrodsky aus Pottenstein 
(IX) und dessen Nachkommen. 
Nr. 211 (XII) bei Alexander. Judenhaus seit 1693. 
Als Besitzer sind seit 1754 bekannt: Wolf Pinkas; 
1782 Joachim Jakob; 1789 Simon Goldberg; 1799 Sa¬ 
lamon Abraham Bloch, Gattin Anna Goldberg; 1840 
Alex Kohner (VII), Gattin Dorothea Kaska aus Bio¬ 
witz; 1870 Simon Kohner; 1789 Mathes Klesla aus 
Malechau, ein Christ. 
Nr. 212 (XIII), das Branntweinhaus. Seit 1711 
Mändl Wolf Löwi, dessen Sohn Josef L'wi (Löwi); 
1769 kaufte es die Obrigkeit. 1789 Josef Mandlbaum; 
1810 Isaak Mandlbaum, Gattin Anna Feigl aus Kir- 
chenbirg bei El bogen; 1847 der Christ Wenzel Böhm 
aus Taus. 
Nr. 213 (XIV), das Rabbinerhaus, die deutsche Ju¬ 
denschule, aufgelassen 1893. Ehemalige herrschaftli¬ 
che Lohgerberei. Seit 1709 Kaufmann Salomon Mayer 
Löwi (Löwi) ; 1782 Jakob Lazar Bloch — das Haus 
verwahrloste. Seit 1911 städtisches Armenhaus. 
Nr. 214 (XV). Im J. 1739 hat es Wolf Pinkas von 
N. Krcjcik gekauft; 1782 Salamon Bloch, Gattin 
Esther; 1822 Bernard Schnurmacher, jüdischer Leh¬ 
rer, Gattin Josefine Bloch (XV); I860 Moses S eh nur¬ 
mache r; 1880 der Fleischer Martin Götz. 
Nr. 215 (XVI). Im J. 1782 Abraham Bloch, der 
Bruder des Salamon Bloch; dessen Sohn Abram 
Bloch; 1828 der Fleischer Philipp Bloch, Gattin 
Esther Klein aus Malinetz; 1847 Abraham Bloch, 
Koscherer; im J. 1870 verkaufte es dieser zur Erwei¬ 
terung des Rathauses. 
* 
1) Schwül au, jetzt offiziell bloß § v i li o v, ist eine Stadt 
im Ger.-Bez. Klattau in Böhmen. Diese Arbeit ist ein Auszug 
aus dem Jhb. d. Ges. f. d. G. d. Juden in der CSR. IL Jahrg., 
1932. Nach der letzten Volkszählung v. J. 1922 hatte es 1385 
Einwohner, darunter 24 Israeliten; der Nationalität nach haben 
sich in der tschechischen Stadt nur 7 Deutsche befunden; zur 
jüdischen Nationalität hat sich niemand bekannt. — Bei- der 
Übertragung wurden die der deutschen Sprache geläufigen und 
in den zeitgenössischen Quellen stets angewendeten Ortsnamen 
auch in jenen Fallen beibehalten, wenn das moderne Orts¬ 
lexikon bloß die tschechische Form kennt. Dr. A. B. 
2) Original in Neuhaus. 
3) 1. c. 
4) Chartula dicta subhast a tor i a, d. i. ein Zettel, auf dem die 
öffentliche Feilbietung von amtswegen kundgemacht wird. 
°) Das Verbot des Zusammenwohnens von Juden und Christen 
wurde mit Hofpatent vom 22. Februar 1811 aufgehoben (Guber- 
nialintimat. Im Jahre 1811 lebte zu Schwihau der Jude Josef 
Polak, 90 Jahre alt; er gab auf dem Rathaus am 26. April 
wahrheitsgetreu zu Protokoll: Ais ich 10—12 Jahre alt war, 
hatte der Jude Markus das Haus Nr. 70 (59), welches heute 
dem Martin Charamza gehört, zu eigen, und vor 75 Jahren 
mußten die Juden vom Ringplatz in die Judengasse über¬ 
siedeln. 
6) Von seinen Söhnen wanderte Jonas Bloch (geboren zu 
Schwihau am 23. Juni 1761) samt seiner Frau Resna, geb. 
ebenda, am 12. Mai 1772) nach Amerika aus (Bassum), wo 
er Millionär wurde. 
7) Nach der auf dem Rathaus am 26. April 1811 gemachten 
protokollarischen Aussage des Jakob Polak, eines 86 jährigen 
Juden. 
8) Es waren dies nach dem Dekret Maria Theresias vom 
14. Juli 1746 die Städte: Melnik, Nimburg, Königgrätz, Pardu¬ 
bitz, Chrudim, Gzaslau, Kuttenberg, Deutschbrod, Elbekosteletz, 
Budweis, Przibram, Wit tingau, Kr um au, Sobieslau, Taus, Eger, 
Elbogen, Saaz, Brüx, Kaaden, Komotau, Leitmeritz, Aussig 
a. d. E., Beraun; nach dem Dekret vom 5. August 1747 kamen 
noch dazu: Kaurzim, Tabor, Neuhaus, Pisele, Schütte abofen, 
Wodnian, Pilsen, Mies, Klattau, Rokitzan und La un. Das dauerte 
ex lege bis zum Jahre 1848, de facto wurde es aber stets über¬ 
treten. Überall waren sie, nur in Prachatitz und Potschatek bis 
in die alierneueste Zeit nicht. 
ö) Das war sein Zuname; mit Bändeln hausierten damals 
schon Christen von Taus („kalounkári"). 
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Schwihau &
	        
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