Volltext: Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart I. (1 (1934) ;)

Greinsdcrfer und verkauft zw. 1523 IV 8 und 1526 
VIII 17 dem Thomas Knauer sein Haus zw. dem alten 
Richter von Schößl und Wolf Fleischer. 
Mosche G e t z 1 (Mosse Jud Geczls Sohn) kauft zw. 
1506 V 5 und 1510 VI 24 vom Christi Buchsbaum 
ein Haus vor dem Niederen Tore, kauft zw. 1514 I 17 
und 1516 VII 4 vom Joß Juden ein Haus in der Nie¬ 
deren Vorstadt, das er dem David Juden weiterver¬ 
kauft, verkauft zw. 1516 VII 4 und 1517 V 30 dem 
Jakob Kaßkorb ein Haus in der Niederen Vorstadt 
neben dem Grundmann und verkauft zw. 1519 V 27 
und 1522 V 2 dem Mathes Wagner sein Haus zw. Veit 
Gerber und der alten Motzelin Häusern. 
Mosche Jud von Trupschitz kauft zw. 1506 V 5 
und 1510 VI 24 von Ssima Juden ein Häusel in der 
Niederen Vorstadt neben dem Büttner Opitzer. 
Mosche Jud, Beutler (Mosse Jud ein Beutler, 
Mosch Beutler Jud) kauft zw. 1512 II 18 und 1513 
V 18 von Maier Juden ein Häusel in der Oberen Vor¬ 
stadt neben Merten Bauer, kauft zw. 1518 V 18 und 
1519 V 27 von Merten Kürschner ein Haus in der 
Oberen Vorstadt neben dem ölschlegl und verkauft 
zw. 1522 V 2 und 1523 IV 8 dieses Haus zwischen 
ölschlegl und Hans Zimmermann dem Hans Büttner. 
Klein Mosche Jud verkauft zw. 1523 IV 8 und 
1526 VIII 17 dem Wenzel Richter den Hof in der 
Niederen Vorstadt zwischen Huter und Knauer. 
Roth Jude kommt zw. 1495 V 15 und 1497 XII 
14 vor, wo Jakob Fleischer vom Rothen Juden ein 
Haus zwischen Jemperlein und Merten Gerber kauft. 
Salmon Jud (auch Salman Jud) kauft zw. 1503 
XI 3 und 1505 IV 1 von Wenzel Peuschl ein Haus in 
der Unteren Vorstadt, das vorher der Jorg Frankin 
gehörte, kauft zw. 1505 IV 1 und 1506 V 5 von 
Eisack Landfahrer ein Häusel in der Oberen Vor¬ 
stadt neben Mathes Breuer, das er zw. 1506 V 5 und 
1510 VI 24 dem Maier Juden verkauft, kauft zw. 
1518 V 18 und 1519 V 27 von Leb Juden die alte 
Judenschule in der Niederen Vorstadt und verkauft 
zw. 1519 V 27 und 1522 V 2 als „alt Salmon Jud4' 
dem Wolf Fleischer das Haus in der Niedern Vorstadt 
neben Andres Gerber. 
Salomon Jud kauft zw. 1479 III 3 und 1481 X 19 
vom Scheissteufel ein Haus in der Unteren Vorstadt 
neben Weinholts Hof und verkauft es zw. 1487 II 28 
und 1488 XII 2 dem David Juden. 
Sara Jüdin (Zara, die Frau des Isak Juden) 
kommt zw. 1470 I 3 und 1471 I 12 vor, wo sie mit 
ihrem Manne Verzicht auf einen Weingarten leistet, 
während sie bei den Hauskäufen und -Verkäufen ihres 
Mannes nicht eigens genannt ist. 
Schima Turk (Ssima Jud, Ssima Turck ein Jud) 
verkauft zw. 1506 V 5 und 1510 VI 24 dem Mosse 
Juden sein Häusel in der Niederen Vorstadt neben 
Opitzer und kauft in diesem Zeiträume von der Lo¬ 
renz Büttnerin ein Häusel in der Niederen Vorstadt. 
Simon Jud (Simon zugenannt Jud, Simon Jud 
Calmons Eidam, Schimon Jud) kauft zw. 1475 I 24 
und 1476 II 2 vom Isack Juden ein Haus in der 
Oberen Vorstadt neben dem Holupko, kauft zw. 1487 
II 28 und 1488 XII 2 von Meier Juden ein Haus in 
der Unteren Vorstadt neben dem Schmiersmaul, ist 
zwischen 1510 VI 24 und 1511 Nachbar in der Nie¬ 
deren Vorstadt und verkauft zw. 1519 V 27 und' 1522 
V 2 dem Johannes Reich sein Haus zwischen Huter 
und Seiler. 
Sinay Jud kauft zw. 1479 III 3 und 1481 X 19 
von Hans Zewisch ein Haus in der Unteren Vorstadt 
zwischen dem Gerber und Frank. 
Süßman Jud (Susman Jud) wird zw. 1468 II 5 und 
1469 XII 30 als Hauskäufer eingetragen, aber wieder 
durchstrichen. 
Stotzinger wird zw. 1477 und 1479 III 3 als 
Schwiegervater des Aaron Juden erwähnt (Stoczingers 
Eidam Aaron Jud), aber nicht als Hausbesitzer. 
* 
Die ersten Juden, welche von der im J. 1848 ge¬ 
währten Freizügigkeit Gebrauch machten und sich in 
K. ansiedelten, waren Kallmann Herschmann, 
Markus Kann und MUDr. K o m p e r t. Die aufblü¬ 
hende Industriestadt K., welche reiche Erwerbsmög¬ 
lichkeiten bot, lockte immer mehr Juden an und im 
J. 1860 war ihre Zahl so groß, daß man an die Errich¬ 
tung der Betstube dachte. Bis zu dieser Zeit 
waren die Komotauer Juden, je nach ihrer Herkunft, 
nach Eidlitz, Bielenz und Horschenz zum 
Gottesdienst gegangen. Im J. 1864 wurde im rück¬ 
wärtigen Teile des Hauses 241 (Siegmund Kann) 
ein Lokal gemietet, in welchem Rosch Haschono, der 
erste Gottesdienst, abgehalten wurde. Die Eidlitzer 
K. G., welche sich durch Errichtung eines Betlokales 
in K. in ihrer Existenz bedroht sah, suchte bei der 
Bezirkshauptmannschaft in K. um Sperrung dieses 
Lokales an und tatsächlich wurden noch am selben 
Tage, während des Minchahgebetes, die Türen dies Bet¬ 
hauses versiegelt. Der Intervention des Herrn L i 1- 
1 i n g beim Ministerium des Innern, bzw. bei der 
Statthalterei in Prag, gelang es, die Aufhebung der 
Sperre zu erwirken und schon am Jom Kippur konnte 
der Gottesdienst in dem genannten Lokale wieder ab¬ 
gehalten werden. Dieses Betlokal wurde hauptsächlich 
von den aus Bielenz und Horschenz stammenden Ju¬ 
den besucht, während die „Eidlitzer" nach wie vor 
an dem Gottesdienste in Eidlitz teilnahmen. Im 
J. 1869 errichteten sie im Hintergebäude des ehemals 
Adolf Löwischen Hauses in der Herrngasse ein Bet¬ 
lokal. So bestanden in K. zwei Betgenossenschaften, 
deren Vorsteher die Herren Adolf F el d, mann und 
Adolf Löwi waren. Im J. 1873 vereinigten sich die 
beiden Betgenossenschaften und errichteten im Gaudl- 
schen Hause in der Frohngasse ein gemeinsames Bet¬ 
lokal. Um dieser Vereinigung eine rechtliche Grund¬ 
lage zu geben, wurde in einer am 14. Dez. 1873 statt¬ 
gefundenen Generalversammlung der Beschluß ge¬ 
faßt, daß die in K. domizilierenden Juden, es wohnten 
damals 100 Familien in K., sich als K. G. konstituie¬ 
ren sollen. In das Komitee zur Leitung der K. G. bis 
zur Bestätigung der Statuten wurden hierauf die 
Herren J. M. Heller, Joachim Wohl, Jakob 
Kellner, Sam. Löwi und Sigmund! Mauthner 
gewählt. Am 24. Juli 1874 wurden die Statuten ge¬ 
nehmigt und auf Grund dieser Statuten wurden so¬ 
dann am 30. August die erste Wahl des K. G. Aus¬ 
schusses durchgeführt. Diesen gehörten an die Her¬ 
ren: J. M. Heller, Salomon Kann, Markus 
Stein, Max Steidler, Herrn. Löwi, Joachim 
Goldmann, Joachim Wohl, Jakob Hirsch, 
Adolf Feldmann, Jakob Kellner, Jakob Hel¬ 
ler, Gabriel K o h n. Als Ersatzmänner die Herren: 
L. Konirsch, Philipp Heller, Ed. Kohn, Sigm. Kann, 
J. Liebermann, Mor. Kohn. Bei der Konstituierung 
wurden die Herren J. M. Heller zum K. V., Jak. Hel¬ 
ler zum Stv. und T. V. gewählt. Der neugewählte Vor¬ 
stand richtete sein Hauptaugenmerk auf die Errich¬ 
tung eines modernen Tempels, welcher einen Mittel¬ 
punkt für die aus verschiedenen Orten stammenden 
Mitglieder der Gemeinde bilden sollte. Schon im 
J. 1868 hatte sich ein Tempelbaukomitee gebildet, an 
dessen Spitze Sigmund Mauthner stand. Dank der 
Opferwilligkeit der Gemeindemitglieder und nach 
Komotau 4
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.