Volltext: Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart I. (1 (1934) ;)

Alfred Falk 
Theodor Pokorny 
Max Goldmann 
Max Bergmann 
Milan Fuchs 
Evzen Bass 
Elias Fuchs 
Drevikov 
Hermina Pokornd 
1) Da den Juden in der inneren Stadt zu wohnen nicht ge¬ 
stattet war. so konnten wohl die unbewohnten Häuser, in welche 
die Juden sich ansiedeln durften, in der unmittelbaren Nähe 
der Judengasse gewesen sein, so daß dadurch die Judengasse 
zur Judensladt heranwuchs, welchen Namen dieselbe später auch 
trug. 
2) Im böhmischen Texte heißt es „rychíáf"6, das eigentlich 
bedeutet Richter, denn der Bürgermeister hatte auch die Be¬ 
fugnis Recht zu sprechen. 
3) Derselbe wurde dann an das Budapester Seminar als Pro¬ 
fessor, resp. Direktor berufen. 
DREWIKAU. DËEVIKOV, 
7 km von Hlinsko, 2 km von Trhová Kamenice ent¬ 
fernt liegt die ehemalige jüdische Siedlung Drevikov. 
Diese konstituierte sich in der 2. Hälfte des 18. Jhts., 
als der Großgrundbesitz Drevikov-Freihammer den 
Juden Schutz und Ansiedlungsrecht gewährte. Aus 
dem Ende des 18. Jhts. ist noch das alte-„Judenbuch" 
erhalten. 
Noch gegen Ende des 19. Jhts. zählte der Ort etwa 
20 jüdische Seelen. Heute ist die jüdische Gemeinde 
in D. zur Gänze ausgestorben. Die ehemalige, heute in 
nichtjüdischem Privatbesitze befindliche und gänzlich 
umgebaute Synagoge, das ehemalige Schulgebäude, 
sowie der alte Friedhof sind die letzten Reste der ein¬ 
stigen jüdischen Siedlung. 
Dieser liegt hinter den wenigen Häusern der Ort¬ 
schaft, auf drei Seiten idyllisch von Wald umgeben. 
Er zählt über 200 Grabsteine, von den die ältesten aus 
der Mitte des 18. Jhts. stammen. 
Dr. Karl Blan, Trautenau. 
Josef Taussig Joli. Taussig 
Hlinsko Hlinsko 
komitee sandte öfters größere Beiträge für die 
Glaubensbrüder aus der Bukowina. 
In der Förderung der Flüchtlinge tat sich beson¬ 
ders die hiesige K. G. mit dem Vorsteher Herrn 
Alfred Falk an der Spitze und der F. V. mit seiner 
edlen Präsidentin Frau Hermine Pokorny hervor. 
Voll inniger Teilnahme und warmen Mitgefühls 
nahmen sich der Vorsteher und die Präsidentin der 
armen Brüder aus dem Osten an und ließen ihnen 
jede nur mögliche Unterstützung angedeihen. 
Was diese beiden edlen und herzensguten Men¬ 
schen für die unglücklichen Flüchtlinge taten, wird 
in der Geschichte von H. M. für alle Zeiten mit un¬ 
auslöschlichen Buchstaben verzeichnet sein. 
Hefmanuv Mèstec 4 
Ì73 
Herman-Mèstec 4
	        
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