Volltext: Wofür kämpfen die Engländer? [78]

eigener Anschauung kennt, und der als warmer Freund Eng¬ 
lands gilt, Lerrn Donald als dem Apostel einer Freiheitspolitik, 
die im Grunde das Gegenteil von Freiheit ist, entgegenhält. Er 
schreibt: 
„Im Interesse der Zukunft unserer Raffe müssen wir so offen 
wie möglich sprechen. Lassen wir alle unsere Augen weit auftun, 
um die Phrasen zu erkennen, mit denen die offiziellen Lerren sich 
noch immer umgeben. Wenn in jedem kriegführenden Lande die 
ganze öffentliche Meinung nur daraus gerichtet ist, den Feind 
außerhalb der Landesgrenze zu vernichten, dann können wir jede 
Loffnung aus die Zukunft fahren lassen. Wo der Militarismus 
oder der Marinismus herrschend bleibt, wo die Expansionspolitik 
eine Kriegspresse findet, um die öffentliche Meinung mitzuschleifen, 
wo Kapitalismus und Militarismus Land in Land arbeiten, da 
bleibt die Gefahr für die Zukunft bestehen. And wir müssen 
heute mit der größten Besorgnis feststellen, daß die englische 
Gruppe der wirklichen Anhänger der britischen Gewissenspolitik 
unter dem Einfluß dieser Zeit ganz bedenklich zusammengeschrumpft 
ist. Wenn infolge dieses Krieges England eine Beute der im¬ 
perialistischen, protektionistischen und militaristischen Iingoanhänger 
wird, dann wird es in unseren Augen nicht höher dastehen als 
das preußische System, das es vernichten will. Allein das Eng¬ 
land der Trevleyans, Snowdons, Masons — das alte England 
von Gladstone — kann mit Recht auf die Sympathien der Neu¬ 
tralen gegenüber dem preußischen Feudalismus rechnen. And jetzt, 
wo Sie selber bei uns aufgetreten sind als der Lerold eines Eng¬ 
land, das nicht für das eigene wirtschaftliche oder politische Äber- 
gewicht kämpft, vielmehr eine bessere 'und menschlichere Welt er¬ 
strebt, in der das Recht über der Macht herrschen soll, sind wir 
berechtigt, Sie aufzufordern: „Kämpfen Sie in Ihrem eignen 
Lande für dieses höhere Ziel, dem nicht Ausdruck gegeben 
wird von Ihrem Ersten Minister, sondern von der kleinen Gruppe 
von Männern und Frauen, deren mutiges Eintreten für die höheren 
Ideale in Englands Politik die Bewunderung und die Liebe bei 
allen vorwärtsstrebenden und wirklich freiheitlich gesinnten Neu¬ 
tralen findet." — 
So steht man überall der englischen Politik verständnislos 
gegenüber. Das ist die Beobachtung, die wir immer wieder machen 
müssen. Man sucht das England von einst und sucht vergebens.
	        
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