Volltext: Wofür kämpfen die Engländer? [78]

„Eine Million kleiner Streitfragen führen zu dem größten 
Kriege, den die Welt je gesehen. Wenn Deutschland morgen 
von der Erde vertilgt wird, so gibt es übermorgen 
keinen Engländer aus der Welt, der nicht reicher 
wäre. Völker haben lange Jahre um eine Stadt, um eine Rechts¬ 
frage gekämpft, weshalb sollten sie nicht um einen jährlichen 
Lande! von 200 Millionen Pfund Sterling Krieg führen? .. . 
„Das Anwachsen der deutschen Flotte kann nur dazu dienen, 
den Schlag Englands für Deutschland noch empfindlicher zu ge¬ 
stalten. Die Schisse der Deutschen werden bald auf dem 
Grunde des Meeres liegen oder als Kriegsbeute weggeführt 
werden. Lamburg, Bremen, der Kieler Kanal, die Ost¬ 
seehäfen würden von englischen Kanonen in Zwang gehalten 
werden, bis die Kriegsentschädigung festgestellt ist. 
„Mit einer Variante von Bismarcks Wort an Ferry können 
wir zu Rußland und Frankreich sagen: Laltet euch schadlos, wie 
ihr wollt, nehmt von Deutschland, was euch gefällt, ihr könnt es 
haben." 
„Dies schrieb, schließt Bredius, ein ehrlicher Engländer am 
11. September 1897 in der „3aümlay Review“. Wer es nicht 
glaubt, kann es selbst nachlesen." 
Am hier gleich das Arteil eines anderen holländischen Ge¬ 
lehrten anzufügen, so sei darauf hingewiesen, daß sich der Direktor 
des Reichsarchivs, Or. Ja pikse, mit den historischen Ausfüh¬ 
rungen des Donaldschen Artikels beschäftigt. Er meint, die 
deutsch-österreichischen Verhandlungen vor dem Kriege seien durch 
die Rede des Reichskanzlers vom August 1914 genügend geklärt, 
sehr wünschenswert sei es dagegen, wenn man in die russisch- 
serbische Korrespondenz der beiden letzten Monate vor dem 
Ausbruch des Krieges einen Einblick erhalten könne. — 
Lerr Donald glaubt für seine Behauptung, daß England 
für die Rechte und die Selbständigkeit der Nationen eintrete, 
kein treffenderes Beispiel anführen zu können, als den Linweis auf 
die — Burenrepubliken, denen England kurz nach dem Kriegs 
ihr volles Selbstbestimmungsrecht gewährt habe. Es ist klar, daß 
dieser etwas kühne Linweis gerade in Lolland am allerwenigsten 
Eindruck machen und die gegenteilige Wirkung Hervorrufen mußte. 
War doch die Gewährung der Selbstregierung an die ehemaligen 
Republiken durchaus kein Akt der Gnade Englands, sie war eine 
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