Volltext: Die Landeserbämter und die Erbhuldigungen in Österreich ob der Enns

Oberst-Erbland-Stabelmeister Karl Adolf Graf von Rappach, 
weil er bei der obderennsischen Landschaft nicht immatriku¬ 
liert war, durch Reichard Graf von Saiburg vertreten wurde. 
Die Erbämter standen mit ihren Insignien während des Hoch¬ 
amtes zu beiden Seiten des Betstuhles, während der Huldigung 
zu beiden Seiten des Thrones des Kaisers und traten dem Kai¬ 
ser beim Einzuge in die Ritterstube vor. Die Huldigung wurde 
bei dem schönsten hellen und angenehmen Wetter mit allerseits 
vollkommenster Vergnügung und ohne mindeste Konfusion 
oder Unordnung erfreulichst beschlossen. 
Der Kaiser weilte bis 5. Oktober in Linz. Die für den 2. Ok¬ 
tober angesetzte Abreise mit Schiff nach Wien mußte wegen 
Hochwassers auf den 5. verschoben werden. Der Kaiser 
machte während seines Aufenthaltes in Oberöstereich Hirsch¬ 
jagden im kaiserlichen Leibgehege am Kürnberg, bei Gunde- 
mar Graf Starhemberg in Riedegg und Wildberg, bei Albrecht 
Graf Saint Julien in Wartenburg, beim Fürsten Lamberg am 
Damberg bei Steyr und in Puchberg bei Wels mit. 
0. ö. L. A,, A. I, 78; Hoheneck. 
Huldigung für Kurfürst Karl Albrecht von 
Bayern. 
Nach dem Tode Kaiser Karl VI., mit dem der Mannesstamm 
der Habsburger erloschen war, fielen im September 1741 die 
Bayern und Franzosen in Oberösterreich ein, das sie zur Gänze 
besetzten. Mit kurfürstlichem Citationsschreiben wurden sämt¬ 
liche Mitglieder der Landschaft zu der am 2. Oktober 1741 in 
Linz stattfindenden Huldigung aufgefordert, zu der ein Teil der 
Stände in Linz erschien. Vom Herrenstande waren nur 15 ge¬ 
kommen, während 1743 zur Erbhuldigung für Königin Maria 
Theresia 89 erschienen. Insbesondere fehlten die meisten In¬ 
haber der Erbämter, so die Grafen Weißenwolf, Starhemberg, 
Harrach, Sinzendorf, Schönborn, Kuefstein, Traun, Fürst Lam¬ 
berg, so daß der Kurfürst ihre Erbämter neu vergab. Als Älte¬ 
ster des Herrenstandes fungierte Josef Clemens Freiherr von 
Weichs. Während der Huldigung langte ein Patent der Königin 
Maria Theresia de dato Preßburg, 28. September 1741, ein, in 
dem die Königin den Ständen befiehlt, sich nicht zur Huldigung 
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