Volltext: Die Landeserbämter und die Erbhuldigungen in Österreich ob der Enns

Linz geleitet, wo am 28. Dezember der Landtag abgehalten und 
die Huldigung geleistet wurde. Am 30. Dezember baten die 
Stände mittels einer Eingabe um schriftliche Ausfertigung 
der bei der Huldigung durch den Vizekanzler zugesagten Be¬ 
stätigung ihrer Privilegien nach abgelegter Huldigung, worauf 
der Kaiser in einem Revers vom 3. Jänner 1566 diese Bestäti¬ 
gung erteilte. 
0. ö. L. A., A. I. 35 und 36; Geheimes Archiv 186; Pritz II, 269. 
Erbhuldigung für Kaiser Rudolf II. 
Die Herren und Ritter versammelten sich am 29. Juni 1578 in 
St. Florian und zogen am 30. Juni nach Enns, wo sich zum 
Empfange des Kaisers unter Führung Gundackers von Star¬ 
hemberg 500 ständische Reiter und unter dem Kommando des 
Ratsbürgers von Steyr Daniel Strasser 900 Mann Fußvolk der 
sieben landesfürstlichen Städte eingefunden hatten. Gundacker 
von Starhemberg begrüßte den Kaiser mit einer zierlichen und 
annehmlichen Oration, Daniel Strasser mit einer feinen Rede. 
Der Kaiser zog am 1. Juli in Linz ein, nachdem er dem Fußvolk 
der Städte die Begleitung nach Linz erlassen hatte. Zur Erb¬ 
huldigung und Bestätigung der Privilegien kam es aber erst am 
14. Juli nach langen schriftlichen und mündlichen Verhand= 
lungen, da die drei weltlichen Stände die Religionsfreiheit 
unter ihre Privilegien aufgenommen wissen wollten, was der 
Kaiser mit der Begründung verweigerte, die Religionsfrage 
habe mit der Huldigung nichts zu tun und ihre Aufnahme unter 
die Privilegien wäre eine ungewöhnliche Neuerung. Am Hul¬ 
digungstage versammelten sich die Stände um 5 Uhr früh im 
Landhause und holten den Kaiser um sieben Uhr im Schloß 
zum Zuge in die Pfarrkirche ab. Nach gesungenem Amt ging 
der Zug ins Vizedomhaus, wo der Kaiser die Huldigung auf¬ 
nahm. Die Tafeln für den Erbhofmeister, Erbmarschall und 
Erbkämmerer wurden im Rathaus bereitet. 
0. ö. L. A., A. I. 37 und Geheimes Archiv 186; Prevenhuber, Seite 295; 
A. f. N. ö., Hittnersche Sammlung, Band 19. 
Erbhuldigung für König Matthias 
Nachdem Kaiser Rudolf II. im Jahre 1608 seinem Bruder Erz¬ 
herzog Matthias Österreich unter und ob der Enns, Ungarn und 
Mähren abgetreten hatte, ließ sich König Matthias auch in ob 
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