Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Lage, unter schmerzenden Umstanden fröhlich in der 
Hoffnung, wie Jesus seine traurende Jünger damit 
tröstet, baß über ein Kleines (und was ist auch das 
längste Leben in Hinsicht auf die Ewigkeit anders als 
ein Kleines?) ihre Traurigkeit in Freude verwan 
delt werben, und daß ihre Freude niemand von ih 
nen nehmen wird. Oder wie der Apostel an dieNö- 
wer i2, 12. schreibt: Seyd fröhlich wegen 
der Hoffnung, geduldig in Trübsal, 
haltet an im Gebethe. O möchtet ihr auch 
von dieser eurer Umgebung, von den gewaltig him 
melan strebenden Bergen die Mahnung nehmen, 
den Blick gern aufwärts zu richten; und ihr sollt 
auch mir in der Ferne, wo ich immer euer wieder 
gewahren werde, als alte Freunde willkommen 
seyn! Ja 
Empor zu den Sternen, 
Wo herrlich des Friedens 
Unsterbliche Blume 
Dem Dulder einst blüht. 
Denn 
Ach, hier ist kein Bleiben, 
Kein Haben, kein Halten, 
Kein dauernd Umfangen, 
Nur Trennung und Schmerz. 
Doch nein, es gibt ja auch hier ein Bleibendes, 
und das ist die Liebe, wovon der Apostel (i Co- 
rinth. iZ, 8) sagt, daß, wenn Glaube und Hoff 
nung aufhören, die Liebe bleibet. Und so bleibe denn 
diese Liebe auch in euch: die Liebe zu Gott und zu 
allen Menschen; denn wer seinen Nächsten, den er 
sieht, nicht liebet, wie wird der Gott lieben, den er nicht