Volltext: Zwey Predigten zum Abschied bey seiner gewesenen, und zum Antritt bey seiner gegenwärtigen Pfarrgemeinde zu Goisern und Pichel

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sieht (i Joh. 4/ 20)? Erkaltet in dieser Liebe nie; 
bewahret und über sie gegen Jedermann; hier darf 
auch die Verschiedenheit des Glaubens, der Kirche 
keine Scheidewand aufführen. Aber, muß ich mit 
Johannes hinzusetzen: meine Kindlein, laßt uns 
nicht mir Worten, noch mit der Zunge, sondern 
mit der That und in der Wahrheit lieben. Daran 
erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind. Und 
das ist sein (Gottes) Geboth, daß wir an den Nah- 
men seines Sohnes Jesu Christi glauben, und uns 
unter einander lieben, wie er uns ein Geboth ge 
geben hat. Und wer seine Gebothe halt, der bleibt 
in ihm, und er in ihm. Und daran erkennen wir, 
daß er in uns bleibt, an dem Geiste, den er uns 
gegeben hat. 2 Bf. 
Noch ein Mahl: Stehet fest im Glauben, seyd 
fröhlich in der Hoffnung, und liebet euch unter ein 
ander. Dieß mein letztes Wort, mein letztes Ver 
mächtnis an euch. Weiter vermag ich nichts zu spre 
chen. Ich unterliege der Empfindung, die mich auch 
ganz überwältiget. Denn es war eine lange Reihe 
von Jahren (im Ganzen 27) die ich unter euch zu 
gebracht habe; und Gott gebe, daß es zu euremund 
meinem Heile geschehen sey! — 
Lebet wohl! und auch dir altes Gotteshaus, 
wenn gleich von minderer Schöne und Zierde, mein 
herzliches Lebewohl! Und so strecke ich denn schwei 
gend meine Hände über euch aus, und bethe ver 
stummend.
	        
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