Volltext: Johannes Bünderlin von Linz und die oberösterreichischen Täufergemeinden in den Jahren 1525 - 1531

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schwörung der Sekte und Rückkehr zur katholischen Kirche nach 
Wels zurückkehren durften 1 ). 
Dafs das Täufertum auch in Enns Eingang gefunden hat, 
wissen wir bereits aus dem Verhör des Passauer Bruders 
Stiglitz jun. Ein anderer, in Passau gefangener Wiedertäufer, 
Hanns Staillberger, Leinweber aus der Freistadt, erzählt uns, dafs 
er am Valentins tage, das ist 7. Juli 1527, in Enns, wo er bei 
Schuster Scheidegk bedienstet war, durch zwei seiner Mitbrüder 
getauft worden ist 1 2 ). Stiglitz jun. hat die Taufe in einem Wirts 
haus am Aichlberg gespendet erhalten. Vielleicht ist damit der 
Eichberg bei Enns gemeint, wahrscheinlicher jedoch Aichberg bei 
Oftering Bez. Wels, da er von dem Schulmeister von Wels und 
seinem Bruder in Linz die Taufe empfing. 
Zu Gmunden wirkte Peter Riedemann, der zweite Bischof 
der österreichischen Wiedertäufer und Vorsteher der Gmain im 
Land. Dort scheint sich die Sekte auch über die Umgebung 
unter den Bauern verbreitet zu haben. Wenigstens entnehmen 
wir einem Briefwechsel zwischen Ernst, dem Administrator des 
Bistums Passau, dem Pfarrer Johann Althammer in Münster (Alt 
münster), und dem Ritter Wolf von Stauffenberg, Besitzer der 
Herrschaft Ort am Traunsee, von 1528/29, dafs im Mai 1528 eine 
16jährige Dirne aus Ort als Wiedertäuferin verhaftet worden, 
jedoch ihren Fehler eingesehen und Bufse gethan habe, sodann 
begnadigt worden sei 3 ). 
Die Existenz von Wiedertäufern im Bezirke des Stiftes 
St. Florian bezeugt ein Auftrag des Landeshauptmanns von Ober 
österreich an den Propst Peter von St. Florian, einen dort auf 
gegriffenen Wiedertäufer nach Linz abzuliefern, deren Vorkommen 
im Bezirk des Klosters Garsten ein Erlafs desselben Landeshaupt 
manns an den Abt Pankraz daselbst, worin derselbe ersucht wird, 
seine Aufmerksamkeit auf das Täuferunwesen in der Umgebung 
seines Klosters zu richten 4 ). 
1 ) Konrad Meindl, Geschichte der Stadt Wels, Wels 1878, S. 79. 
2 ) Passauer Akten im Münchener Reichsarchiv. Verhör vom 31. Januar 
1528. S. Anh. III. 
3 ) Passauer Akten im Münchener Reichsarchiv. Schreiben des H. Ernst 
an Pfarrer Joh. Althammer in Münster, dat. Linz 22. August 1529, Antwort 
Althammers, dd. Münster 30. August 1529, Schreiben des H. Ernst an Wolf 
von Stauffenberg, 1. September 1529. S. Anh. III. 
4 ) Die bezüglichen Erlässe des Landeshauptmannes von Oberösterreich
	        
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