Volltext: Johannes Bünderlin von Linz und die oberösterreichischen Täufergemeinden in den Jahren 1525 - 1531

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Der fleyspankh halb sagen sy es hab ain binder khaufft, haist der 
Tantzer, sein auch desshalb für e. g. gewachsen, hett sich bemelt Tantzer 
eines khauffs beruembt, well denselben weysen, des ich ymer zne begott, aber 
bissher nye bestehen, verhoff hab in nye vbereyllt in vier iaren, wol haben 
sy mir yetzt ain tagsetznng wellen thuen, des ich nit angenmnen verhoff 
auch des nit schuldig zu sein, di weyll er in so langer zeytt nit gewissen. 
Gfenediger herr bitt nochmals e. g. welle der von der Freystatt geweltig 
handlung, so sy mir mit vngrundt tham anstehen vber k. m. gab vnd beuelh, 
mir die possess auff mein vilfelltig erbietten verschaffen wer zu den guettern 
oder Tantzer desshalb zu sprechen hab, wel ich ich ainem yeden verhör, recht 
vnd aller pillikhaytt nit wider sein, khan auch di grundt nit wekhtragen time 
mich e. g. als meins genedigen herns in aller gehorsam beuelhen 
gehorsamer 
Grillig Kuertz 
ku. mst. 
Oamer Thourhuetter. 
Zwischen römischer vnd kuniglicher mst vnnsers allergnedigisten vnnd 
gnedigisten herrn anwalden vnd ambtleuten clager an ainem, Hannsen Kra 
tzern, Michel Gfunthern, Jeorgen Lodertin von yllmugen, Peter Nunern, 
Hannsen Walchen etc. Auch frawen n. vnd n. etc. anntwortern am anndern 
tail, nach clag anntwort, red widerred vnd aller in recht, eingeprachter 
hanndlung, haben wir richter vnd vrtelsprecher zu recht erkannt, das die 
beclagten, sambt vnd sonnder, auf den marckht gefurt, auf ain gerusst (darzue 
verordennt) gestelt worden, alda in gegenwurte ains offen notari, vnnd glaub- 
wirdiger zeugen mit aufgehalten fingern, auf das heilig ewangelium bey der 
heiligen drifaltigkait leiblich ayd zu got vnd den heiligen innhalt ains ayds, 
vergriffs vnd verfechds sweren, iren irrfall zuuerlassen, vnd furter der heiligen 
cristenlichen kirchen in irer Ordnungen vnd Satzungen, als gehorsam cristen 
getreulich vnd vleissig nach irem höchsten vennugen anhanngen, sich dar 
wider bis zu ennd ires lebens weder mit Worten noch werkhen, mit raten 
noch getatten, weder haimlich noch offennlich nit mer setzen noch hanndien. 
Am anndern sollen die obgenannten manns vnd weibs personell siben 
sonntag, die nächsten nachainannder, volgennds alle sonntag wann man zu- 
samen leut, bey dem fruemes altar versamelt sein, vnd parfues mit entdeckhten 
heupern, vnd fliegennden har (doch die weibs pild, ire heuper, mit stauchen 
bedeckht haben, in grawer wulliner beclaidung, dar inn ain zaichen aines 
taufstains von weisser färb, gemacht, vor dem chrewtz vnd procession, vmb 
die stifft kirchen wie gewendlich ist, geen, vnd yede person am lingken arm 
ain rueten, desgleichen ain prynnends wax kertzen in der rechten hanndt, zu 
offner penitentz vnd pues haben vnd tragen, nach solhem vmbganng für den 
fruemess altar nider knieen, alda von dem briester mit dreyen straichen ab- 
solucion emphahen, vnd biss zu vollenndung des hohenambts khnyennde be 
leihen. 
Zum driten sollen all beclagten manns vnd weibs personell, iar vnd tag 
obgemelte grawe bezaichnete klaydung anhaben vnd tragen.
	        
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