Volltext: Siedlungsgeschichte des Waxenbergischen Amtes Leonfelden

Siedlungsgeschichte des Waxenbergischen Amtes Leonfelden. 
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lungserscheinung sind. 1440 waren drei Zaglaubauern als Unter 
belehnte nach Bürgern 190 ) angesetzt, vorher ihrer vier * * 197 ). Zwei 
ihrer Höfe sind wieder verschwunden 198 ), ein neuer hinzugekom 
men 199 ). Ferner bestand neben der Aumühle der Bauer in der Au 200 ). 
Nach diesen ersten Zurodungen hatte das Marktland noch immer 
Rechteckgestalt. Die Rodung der Zaglau war bei der Gründung 
vorgesehen gewesen. Sie ist noch ein Nachklang der planmäßigen 
Erschließung und eine Äußerung des Besiedlungsstiles. 
In derselben Zeit mußte der Markt das Recht, den Wald zwi 
schen Mitterfeld und Appenau—Weinzierl zu roden, erworben 
haben, vielleicht durch Abtausch eines Teiles des schwerer erreich 
baren Gründungsbesitzes Berg 201 ). Nun entstand das Hinterfeld 
als zweites Neugereute. Damit erreichten die Burgrechte die öst 
liche Rodl. Von jetzt an hieß die westliche, schon bei der Gründung 
freigelegte Rodl (auch Steinbach genannt) Altbach 202 ). Das Hinter 
feld wurde im Gegensatz zu den dörfischen Nebengewannen sofort 
und in genauer Fortsetzung der Mitterfeldburgrechte und Zaglau- 
lüsse aufgemessen und als Burgrechtverlängerungen zu unabtrenn 
baren Hausgründen erklärt. Alle Hinterfeldlüsse wurden getrennt 
zu Dienst gelegt und mit dem vierfachen Zehent belastet 203 ). Beide 
Gewanne trennte der „Mitter Zaun“ 204 ). Erst am Gründungswald 
rande, dann am Mitterzaun entstanden die vier zwischengelager 
ten Querwege (Abb. 7, Nr. 26). 
Um 1440 reichte der S t e i n w a 1 d noch bis an den Steinbach. 
Heute liegt nur mehr in der felsendurchsetzten Brandlau ein letztes 
Reststück der ursprünglichen Grenze vor. Der übrige Waldrand 205 ) 
wich in den inzwischen verflossenen 500 Jahren zurück, im ganzen 
um 27 Joch oder 23%. Der Gemeine Markt war der erste Besitzer 
lß6 ) Die Namen der Besitzer der mit Wachtgeld belegten Lüsse sind Namen 
von Burgern. 
197 ) Ein Burgfriedbauer zahlt nämlich c .1440 das Doppelte der üblichen 
6 Wachtpfennige. 
198 ) Auch Dessl-Stiftung und Freller-Silberhartschlag machten, nach dem 
Kataster zu schließen, eine Platzverlegung mit. 
199 ) Gegenüberstellung von Urbar c. 1440 und Kataster 1828. 
20 °) Urbar c. 1440, IA g 3. — S. 285. 
201 ) Aus der Abgabe von zwei Käsen zu schließen, war er schon 1440 so 
wie heute teilweise Wiese. 
202 ) Prot. 1643, fol. 4P. 
203 ) Urbar 1571, fol. 42’. 
204 ) Prot. 1628, fol. 27’, 1647, fol. 160’. 
205 ) Taiding 1435, fol. 77/1: „Von den wälden. Item am Stain ist ain 
gmain zw dem markcht vnd hebt sich an / an der Rötel (heute Steinbach) vnd 
langt an den Pernpach (mündet beim Hackerschmied) auch an der Stifftinger 
vnd der Spillawber grünt (heute Brandlmiihle) als er mit marhen rain vnd stain 
gemarcht vnd vmbfangen ist.“
	        
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