Volltext: Unserer lieben Frauen Opferung

Unsrer lieben Frauen Huld. 
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Herren Gezeugen beschehen, und nochmahls in dies offenbare Instrumenten! 
Notariates redigirt worden: Als thue solches, in maiorem Fidem, N mit meiner 
eigenen Hand-Unterschrift, hiefür gedruckt grossem Secret-Jnnsiegel und beo- 
gesetztem Notariat Zeichen anthentico modo solemnisiren. So gegeben ex 
meo Notariates Protliocollo, so in Folio und weiß Leder eingebunden, Pagina 
57. Anno, die, Loco et Indice nt supra. 
Thomas Josephus Cucuhis Vicarius 
L. S. Forancus, et Decanus Boemo — 
Budvicensis. mpr. 
Adamus Hoffmann, beeder Rechten Doctor, Kaiserl. offenbar geschworener 
Notarius und p. t. Germanicae Expeditionis Syndicus ibidem, singulariter 
requisitus m. pr. 
L. S. L. S. 
Prop. Notar. 
Unserer lieben Frauen Trauer. 
Wohl nichts anderes wollen wir unter diesem Titel verstehen, als den 
Schmerz der lieben Gottesmutter über die Sünden der Menschheit. Eine der 
größten Vergehungen gegen Gottes unendliche Majestät ist das Sakrilegium, 
der Gottesraub. „Deine Seele wird ein Schwert durchdringen," lautete die 
Weissagung des frommen Simeon. Sie erfüllte sich überaus schmerzlich für 
die liebende Seele Mariens, als sich menschlicher Wahnwitz am Heiligsten 
vergriff, den je die Welt zu den Ihren zählte. Doch hat dieser menschliche 
Frevel am Heiligsten mit der glorreichen Verklärung Christi nach seinem 
Leiden noch nicht sein Ende erreicht. Er, der gesetzt ist „zum Falle und zur 
Auferstehung für Viele", hat auch in den sakramentalen Gestalten des Denkmals 
seiner Liebe noch nicht Unbill von undankbaren Menschen zu leiden. Sein 
Schmerz ist Mariens Schmerz, mit dem beleidigten Heiland fühlt seine 
heiligste, reinste, mitleidsvollste Mutter. Auch auf ihrem Gnadenthrone zu 
Budweis hat sie manchen bitteren Schmerz erlitten. 
Alte Chroniken berichten vom ersten Diebstahl am Gnadenbilde im Jahre 
1493, in welchem Christoph Leinweber eine silberne Hand stahl und hiefür 
am Judenfriedhofe (in der sog. Lahn, Linzer Vorstadt) verbrannt wurde. Am 
9. Januar 1632 ist ein Soldat bei unserer lieben Frau im Kloster eingebrochen 
und hat das hl. Bild bestohlen. Als er am 7. März gehängt wurde, schnitten 
ihm böse Leute während der Nacht die rechte Hand und den rechten Fuß ab 
und ließen so die Leiche verstümmelt am Galgen hängen. Ein ähnlicher 
Diebstahl wird uns im Jahre 1805 berichtet. Allgemeine Trauer jedoch herrschte
	        
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