Volltext: Die Jagdstaffel, unsere Heimat

II 
Bet Jagdstaffel 34 vor Verdun 
Meder vor Verdun. 
Meine neue Staffel liegt in Lhenois bei Vir ton, nicht weit von 
meiner alten Abteilung. Alte freunde von früher begrüste ich, und 
die Welt lacht wieder, und ich dehne die Arme und schaue in den 
blauen Himmel, der mich bald wieder aufnimmt. 
Jetzt endlich bin ich Jagdflieger! 
Mein erster 6ang ist zum neuen Flugzeug. Eine Pfalz D III 
steht silbern in der Halle. Ich streiche über den Humpf und lasse 
die Spannkabel wie Saiten erklingen. Meine Erkennungszeichen 
werden aufgemalt: ein lila Band hinter dem Sitze und lila die Pro¬ 
pellerhaube. 
Bald werden wir starten. 
Mein Quartier habe ich mir wohnlich eingerichtet, und ich habe 
keinen Wunsch mehr, auster den — zu fliegen. Ich denke nicht mehr 
an die Heimat und habe vor Freude sogar den Krieg vergessen. — 
Der erste Start. 
Zu dritt fliegen wir der Front zu. Es gibt nicht viel zu tun, wir 
sind die einzigen Flugzeuge weit und breit. Oie alte vertraute 6e- 
gend zieht unter mir vorbei. Wolken in allen Höhen. Vereinzelte 
Flakschüsse kommen zu uns herauf und sitzen auf den Wolken 
als dunkle Punkte. Oie Sonne glänzt über die Tragflächen, und 
oft streichle ich die einzelnen Maschinenteile um mich herum und 
klopfe meinem Flugzeug, wie früher meinem Pferde, das silberne 
Fell. 
Heimwärts geht es. Ich wühle mich noch schnell in eine dicke Lu- 
muluswolke und springe über weiche Wolkenränder und will es 
nicht glauben, dast ich schon landen must. 
So must es dem jungen Pferde sein, wenn es das erstemal aus 
dem dumpfen Stall auf die Sommerweide kommt. 
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