Volltext: Die Jagdstaffel, unsere Heimat

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Zur Iagdfliegerei 
Es regnet. Landregen, fein aber beständig. 6raue Giebel hängen 
über dern Waastale, und aus den überschwemmten Wiesen liegt 
das Wasser wie ein fahler, trüber Spiegel mit vielen «Riffen und 
Splittern* 
Langeweile vor Verdun. Oie Front ist ruhig. Von meiner 6b- 
teilung werden nur wenige Flugzeuge eingesetzt, und wenn man zu 
fliegen hat, so ist es immer das gleiche. Wan hängt zwei Stunden 
in der Luft, fliegt den Weg, den der Beobachter bestimmt, und fühlt 
stch nur noch als besseren Kutscher. Dann sitzt man im Quartier, 
benagelt die Wände mit Bildern aus illustrierten Zeitungen und be¬ 
kommt Wutausbrüche, wenn man an die Kameraden denkt, die bei 
einer Jagdstaffel sind und Erfolge auf Erfolge haben. 
Ich will auch Jagdflieger werden. 6ber ich must abwarten, bis 
mein Beobachter zum Schulen kommt. Längst läuft sein besuch, 
aber besuche haben lange Wege, und oft sind die Wege länger als 
ein Wenschenleben. Wir wollen beide von der 6bteilung fort, er 
zum Schulen, ich zur Jagdstaffel. Wir haben uns sehr aneinander 
gewöhnt, ich will nicht, dast er mit einem anderen, fremden Führer 
fliegen must. Solch ein Wechsel hat wenig butes, und oft gibt es 
nur zu schnellen Verlust. 
6bwarten! — Oie ganze Welt um mich hat ihren Schein ver¬ 
loren. Wan träumt sich fort, und um so grauer erscheint der graue 
Tag.- 
Endlich! — — TTietne 6bkommandierung ist gekommen. 
Freudig tanz ich durch das ganze Zimmer, dast Wart, mein 
treuer Schäferhund, erstaunte 6ugen macht und dann mit wildem 
Bellen in mein bezauchze einfällt. 
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