Volltext: Und dennoch!

à Abend de; gleichen Tages im königlichen Schlosse. Vas Arbeits¬ 
zimmer Napoleons. — Ver Kaiser, die Nkarschälle Berthier, vuroc 
und Napp. 
Napoleon (zu Berthier): hat die Militärkommission denGra- 
fen Hatzfeld schon verurteilt? 
Berthier: Sire, ich bitte, den Grafen Hatzfeld wegen des 
Briefes nicht verurteilen zu lassen, vie Mitteilungen über die 
Vorgänge in Berlin enthalten nichts, was gegen Eure Majestät 
gerichtet ist oder verräterisch wäre und sonst enthält der Brief 
nichts. 
vuroc: Sire, ich bitte um das Gleiche. 
Rapp: Graf Hatzfeld gilt als ein ehrenhafter Mann, der all¬ 
gemein geachtet ist. Er hat nichts getan, als seinem König treu 
zu bleiben. In der Stadt spricht man von nichts anderem, als 
der verhafung Hatzfelds und seine Erschießung würde das Volk 
tief empören, ohne daß sie Eurer Majestät dienlich wäre. 
Berthier: Ich bitte Eure Majestät dringend, Ihren Ruhm 
nicht zu beflecken und Ihnen treu ergebene Gefährten nicht zu 
Henkern zu machen. 
Napoleon: Vieser hochmütige preußische Adel soll in den 
Staub getreten werden. Ich will ein Exempel statuieren, daß.. 
Tin diensttuender Adjutant tritt ein, die Gräfin Hatzfeld stürmt durch 
die geöffnete Türe und wirft sich dem Kaiser zu Füßen. 
Gräfin Hatzfeld (mit Tränen erstickter Stimme): Sire, ich 
flehe um Gnade für meinen unglücklichen Mann. Er hat kein 
Verbrechen begangen. Schonen Sie den Gatten, schonen Sie 
den Vater des noch ungeborenen Kindes, im Namen der 
Menschlichkeit, Gnade, Gnade! 
Napoleon: Berthier, geben Sie mir den Brief (er nimmt ihn) 
hier, Madame, nehmen Sie den Brief und werfen Sie ihn dort 
in den Kamin. Wenn er vernichtet ist, kann ich Ihren Mann 
nicht mehr verurteilen lassen. 
Gräfin Hatzfeld: Oer Himmel danke Ihnen, Sire, (küßt 
Napoleons Hand und wirft den Brief in das Feuer) 
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