Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

werden. Schämt Luch, diesem Mann etwas zu Gute zu sagen, 
der unsere verehrte Königin beschimpft. 
Ein anderer Bürger: Recht habt Ihr, Nachbar, es ist eine 
Schande, vie Madame gehört wohl zu denen, die nur an der 
französischen Sitte und Unzucht Gefallen finden. 
vie Dame: Ich habe es nicht so gemeint) verzeiht (sie zieht 
sich rasch zurück). 
Kn einem Zensier. 
ver Historiker Johannes von Müller: Gott hat diesem 
Imperator das Reich gegeben. Es ist das höchste Glück, daß der 
Sieg ihm und einer Nation geschenkt ward, welche doch milde 
Sitten und für Wissenschaften mehr als andere Empfänglich¬ 
keit und Schätzung hat. 
Der Philosoph Fichte: Ihrhabt schnell gelernt umzuden¬ 
ken. Ls ist noch nicht lange her, daß Ihr ganz anders schriebet 
und sprächet, va sagtet Ihr zum Beispiel, Napoleon sei ein klei¬ 
ner Mensch, der nur durch die Niedergeworfenheit anderer groß 
geworden. 
Der Philosoph Hegel: Mein lieber Fichte, der Wider¬ 
spruch beherrscht die Welt. Die Entwicklung der Welt vollzieht 
sich in der weise, daß immer auf's neue Gegensätze sich aus¬ 
bilden und ihre Lösung finden. Ich ziehe deshalb aus dem Falle 
Preußens durch Napoleon die Lehre, daß der Geist über geist¬ 
losen verstand und Nlügelei den Sieg davonträgt. 
Fichte: Ich habe auch umgelernt. Ich war Nosmopolit, ich 
träumte vom ewigen Frieden, aber ich habe mein Vaterland 
gefunden, wie aber auch meine Meinung war, frei geatmet, 
gedacht und geredet habe ich zu jeder Jeit und meinen Nacken 
nie unter das Joch des Treibers gebogen. So will ich es auch 
in Zukunft und deshalb verlasse ich Berlin noch heute. Gehabt 
Euch wohl und huldigt eurem neuen Imperator. 
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