Volltext: Und dennoch!

Troges. 
22. Februar 1814. 
Das Hauptquartier der Verbündeten. In der Wohnung des Kaisers 
Alexander I., dessen flrbeitslabinett. — Alexander I., der englische 
Minister des Auswärtigen Lord Lastlereagh. 
Alexander I.: hier auf meinem Tische liegt Ihre venk- 
schrist und diejenige Metternichs und Hardenbergs. Ich werde 
keinen Frieden schließen, wenn Frankreich das linke Rheinufer 
behält und solange Napoleon auf dem Throne sitzt. 
Lastlereagh: Wie ich und mein preußischer und österreichi¬ 
scher Kollege Eurer Majestät dargelegt haben, ist der Zweck, 
warum wir gemeinsam in den Krieg getreten sind, erreicht. 
Deutschland ist befreit und die militärische Lage empfiehlt bald¬ 
möglichst Waffenstillstand und dann Frieden zu schließen. 
Alexander I.: Ich habe den gegenwärtigen Krieg zuerst 
für die Kettung meines Landes, und nachdem sie erreicht war, 
für die Befreiung Europas unternommen. Mit den Erfolgen 
hat sich der Zweck erweitert. Die jetzige Lage erfordert not¬ 
wendig die Fortsetzung des Kriegs. Nur Napoleons Sturz, die 
Einnahme von Paris wird die Befreiung Europas vollenden, 
das glänzendste Beispiel von Gerechtigkeit und Sittlichkeit für 
die Welt und das glücklichste Ereignis für Frankreich selbst und 
die Ruhe in den Nachbarstaaten sein. Die aus der Einnahme 
von Paris befürchteten Schwierigkeiten sind übertrieben, die 
Verhandlungen in Ehatillon können fortgesetzt werden, aber 
Waffenstillstand ist nur dem Feinde nützlich. 
Oer diensttuende Flügeladjutant tritt ein und übergibt dem Kaiser 
einige Depeschen, der sie flüchtig liest. 
Alexander I.: vie schlesische Armee hat eine schwere Nie¬ 
derlage erlitten. Daran trifft Sie die Mitschuld, Lord Lastle¬ 
reagh, weil Sie durch völliges hingeben an die Meinung des 
österreichischen Kabinetts dazu beigetragen haben, den Gang 
der Kriegsunternehmungen zu lähmen und die Langsamkeit 
der Österreicher zu vermehren. 
Lastlereagh: vie Koalition ist ohnehin der Auflösung nahe. 
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