Volltext: Und dennoch!

nach La Serie zurückzuziehen, und daß die Armee Blüchers den 
Marsch nach Paris angetreten hat. 
Berthier: Sire, ich beschwöre Sie mit Tränen in den Au gen, 
machen Sie Frieden. Es ist die einzige Möglichkeit, Ihren Thron 
für sich und Ihren Sohn zu erhalten. 
Key und Mortier: Der fortgesetzte Rückzug hat die Armee 
entmutigt.... Die allgemeine Frage ist nur, wo werden wir 
halt machen... Die Soldaten marschieren mit einer so stumpf¬ 
sinnigen Traurigkeit, welche sich gar nicht beschreiben läßt. . . 
Die Niederlage bei La Rochiere hat alles aufgelöst . . . Sire, 
wir beschwören Sie, machen Sie Frieden! 
Napoleon: Nein! Sie wollen, daß ich einen solchen Ver¬ 
trag unterzeichne und meinen Eid mit Füßen trete? Ich könnte 
auf die Eroberungen verzichten, die ich gemacht habe, aber 
nicht auf das linke Rheinufer. Das hat die Republik, das hat 
Frankreich erobert. Ich habe geschworen, die Unverletzlichkeit 
der Republik aufrechtzuerhalten. Sie entsetzen sich vor der 
Fortsetzung des Krieges, ich aber entsetze mich vor den nur allzu 
gewissen Gefahren, welche Sie nicht sehen. Wenn ich auf die 
Rheingrenze verzichte, so ist es nicht allein Frankreich, welches 
zurückweicht, es ist Österreich und Preußen, welche vorrücken. 
Frankreich bedarf des Friedens; allein derjenige, welchen man 
ihm auferlegen will, würde größeres Unglück nach sich ziehen, 
als der allererbittertste Krieg. Was wäre ich für die Franzosen, 
wenn ich ihre Erniedrigung unterzeichnet hätte! Maret, schrei¬ 
ben Sie an den Herzog von Dicenza, daß ich diese Bedingungen 
verwerfe! Eher werde ich die größten Gefahren des Krieges 
bestehen. 
Die Marschälle: Sire, wir bitten Sie inständig, schließen 
Sie Frieden! Sie gewärtigen den Verlust von Paris und alles 
dessen, was darauf folgen wird. 
Maret: Sire, der Kourier wartet. Der Herzog von Vicenza 
bittet um sofortige Befehle, ob er abschließen darf. 
Napoleon: Laulaincourt soll weiter verhandeln. Ich bin 
bereit, einen Waffenstillstand einzugehen, ja selbst Frieden zu 
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