Volltext: Und dennoch!

ständig operieren möchte und darin von dem eitlen und ver¬ 
schrobenen Schulstrategen Massenbach unterstützt wird, ist ein 
schwieriger Untergebener, hier bin ich bei meinem Hausen habe 
in den letzten vier Tagen nicht drei Stunden geschlafen. Danke 
für Ihre Begleitung, mein lieber Llausewitz. 
Scharnhorst geht in das Haus. 
Llausewitz: Ulein armer Lehrer! Unter wie schwierigen 
Umständen dieser Mann wirkt, ist kaum zu glauben. Oa sind 
drei Gberfeldherrn und zwei Generalquartiermeister bei der 
Armee, wo doch nur ein Feldherr und ein Generalquartier¬ 
meister da sein sollte. Es gibt keinen Menschen, der mehr ge¬ 
eignet wäre, Schwierigkeiten der Art zu besiegen, wie Scharn¬ 
horst. Allein wieviel muß nicht von den Wirkungen des Talents 
verloren gehen, wenn es sich an so vielen Hindernissen der 
Konvenienz bricht, wenn es durch eine unaufhörliche Friktion 
fremder Meinungen gelähmt wird. 
Bamberg. 
7. Oktober 1806. 
Das Hauptquartier Napoleons. Ein Zimmer im Schlosse. — Napoleon, 
der Kürst von Neuchâtel Marschall Lerthier, Chef des Generalstabs. 
Napoleon: Soeben schickt mir Tallegrand ein preußisches 
Ultimatum, das ihm Knobelsdorff am 1. Oktober übergeben 
hat, zugleich mit einem sehr anmaßenden Brief des Königs. 
Ich soll meine Truppen aus Deutschland zurückziehen, der Kon¬ 
stituierung eines Nordbundes unter preußischer Führung zu¬ 
stimmen . .. Lesen Sie selbst (er gibt Berthier das Schreiben), bis 
morgen erwartet mein Vetter Friedrich Wilhelm Antwort. 
Während er darauf wartet, habe ich meine Armeen schon in 
Marsch gesetzt. Man gibt uns ein Rendezvous auf den 8. Ok¬ 
tober, ein Franzose läßt nicht auf sich warten . . . Eine schöne 
Königin will Jeuge sein bei den Kämpfen, gut, wir wollen 
artig sein und ohne Aufenthalt nach Sachsen marschieren. Auf 
dem Wege nach Leipzig mutz sich die preußische Armee stellen, 
wenn sie nicht von ihren rückwärtigen Verbindungen abge¬ 
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