Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

b; 
ich bin, besetzen preußische Truppen die Posten. Ich werde dein 
Herzog zeigen, daß es mit den Frechheiten der Rheinbunds¬ 
fürsten zu Ende ist. Sacken, gehen Sie mit dem Herrn Lieute¬ 
nant zur nächsten wache, die nassauischen Truppen, die den 
Transport beschlagnahmt haben, sind zu entwaffnen und zu 
arretieren. Die Posten werden sofort eingezogen und durch 
preußische Posten ersetzt. 
Rittmeister von Sacken und Lieutenant von hülsen gehen, hork geht 
wütend im Zimmer auf und ab. Nach kurzer Zeit tritt ein Kämmet* 
Herr des Herzogs ein. 
Der Nammerherr: Eurer Exzellenz ist vermutlich nichtbe¬ 
kannt, daß Seine Hoheit, der Herzog, im Schlosse anwesend ist. 
Die Ablösung der Posten und die Arretierung von nassauischen 
Jägern beruht jedenfalls auf einem Irrtum. Ich komme auf 
Befehl meines durchlauchtigsten Herrn, damit diese Anordnun¬ 
gen rückgängig gemacht werden. 
tj ork: Ich kenne unter den Verbündeten einen Herzog von 
Nassau ebensowenig wie im Heere der Verbündeten nassauische 
Truppen. Das können Sie Ihrem Herrn sagen. 
Der Rammerherr: Sie werden meinen gnädigsten Herrn 
doch nicht entthronisieren wollen? 
y Oif: Mein Herr Rammerherr, noch habe ich keinen Befehl 
dazu. 
Der Rammerherr verläßt bestürzt das Zimmer.' 
hjork: Die Unverschämtheit der kleinen Herrn wird von den 
verdammten Diplomaten gefördert, die sich nicht entschließen 
können, mit diesem fürstlichen Gesindel aufzuräumen. 
Frankfurt am Main. 
Dezember 1813. 
Oas Hauptquartier der Verbündeten. Oie Villa des Bankiers Metzler. 
Ein Salon. — Freiherr vom Stein, Metzler, Gbristlieutenant Rühle 
von Lilienstern, Arndt und einige Andere sitzen nack dem Omer beim 
Raffee. 
Metzler: Darf ich Eurer Exzellenz jetzt die Abrechnungen 
überreichen? Oer Herzog von Nassau hat mit den beschlag¬ 
325