Volltext: Und dennoch!

die öffentliche Stimme als den Hauptführer der Sekte, die dem 
Lande schon so viel Schaden getan hat. Ja, in diesen langen 
Jahren des Bangens und Harrens war ich innerlich oft nahe 
der Verzweiflung; nur der feste Glaube, zu meiner Aufgabe 
berufen zu sein, hat mich gestärkt. Die Zeit ist nun gekommen, 
wo man lernen wird einzusehen, daß die Armee, das Volk in 
Waffen, eine regelmäßige Schule der Nation sein muß. Ich bin 
zum ersten Generalquartiermeister der Hauptarmee bestimmt, 
bin aber noch durch die Leitung der Rüstungsangelegenheiten 
hier festgehalten. Ich habe Sie dem König als zweiten General¬ 
quartiermeister vorgeschlagen und Sie werden mich vorläufig 
beim General Blücher vertreten, ver König war schwer zu be¬ 
wegen, Blücher das Oberkommando zu geben; er wendete ein, 
Blücher sei zu alt mit feinen einund sieb enzig Jahren. Ich habe 
aber dem König gesagt, Blücher ist der einzige, der sich nicht 
vor Napoleon fürchtet. Er glaubt fest, er sei bestimmt besonders 
mitzuhelfen, Napoleon zu vernichten und die ganze Armee, bis 
zum letzten Mann, glaubt an ihn. Die ihm fehlenden strategi¬ 
schen Zähigkeiten werden wir ersetzen. Die Armee wird morgen 
aufbrechen, um Sachsen zu besetzen. Sie können also gleich den 
Koffer packen. Gott befohlen, lieber Zreund! Auf Wiedersehen 
im Zeld e. 
* 
flm folgenden Tag. — Die Wohnung des Staatstitels Graf Harden¬ 
berg. Dessen Arbeitszimmer. — Graf Hardenberg, der französische 
Gesandte Graf Saint-Marsan. 
Saint-Marsan: Herr Graf, ich bin hocherfreut, Ihnen 
günstige Nachrichten geben zu können. Der Kaiser ist bereit, in 
der Zrage der Kontributionen entgegenzukommen und mit 
Rußland über einen Waffenstillstand zu verhandeln. 
Hardenberg: Ich bedauere Ihnen mitzuteilen, daß es für 
uns zu spät ist, auf Verhandlungen einzugehen. Ich beehre 
mich, Ihnen amtlich davon Kenntnis zu geben, daß Preußen 
ein Offensiv- und Vefensivbündnis mit Rußland geschlossen 
hat. 
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