Volltext: Und dennoch!

Kleijt: Ich komme soeben aus Wilna vom Kaiser Alexander 
zurück. Ich bin mit großer Auszeichnung behandelt worden. 
Der Kaiser hat gegen Ihre Quittung versprochen, fünfmal- 
tausend Rubel zu den Bedürfnissen des Korps zu zahlen. Er 
wünscht nur, daß das Korps bis zur weiteren Bestimmung des 
Königs inaktiv der russischen Armee folgt. Oer Kaiser, Gro߬ 
fürst Konstantin und Zeldmarschall Kutusow haben mir in den 
schmeichelhaftesten Ausdrücken Grüße an Eure Exzellenz auf¬ 
getragen. Oer Kaiser hat mir ein eigenhändiges Schreiben an 
den König übergeben, das Eure Exzellenz weiter befördern 
möchten. Ich habe in Wilna auch erfahren, daß Rußland und 
Schweden über ein Schutz- und Trutzbündnis verhandeln. 
hork: Oer König hat die Konvention verworfen und den 
Befehl gegeben, mich zu arretieren. Vas Korps wird mir nicht 
mehr gehorchen und ich werde einen schimpflichen Tod erleiden. 
Ich übertrage Ihnen hiermit das Kommando. 
Kleist: Ich weigere mich, das Kommando zu übernehmen, 
da ich ebenso strafbar bin, wie Eure Exzellenz. 
y o rt: Dann werde ich die Truppen aufmarschieren lassen 
und Ihnen vor der Zront das Kommando übergeben. 
Kleist: Ich werde es auch vor der Zront refüsieren, es wird 
sich Niemand finden, des es übernehmen wird. 
Rittmeister von Ru er tritt ein. 
Auer: Eurer Exzellenz melde ich, daß mein Kommandeur 
General von Bülow auf Ihren Vorschlag eingeht und erklärt, 
sich Ihnen anzuschließen. Sein Korps steht gegenwärtig am 
linken Weichselufer bei Neuenburg. 
Kleist: Sie kommen zu guter Stunde mit Ihrer Nachricht 
zurück. 
ijorf: Nun wohl! Oer Befehl des Königs, mir den Degen 
zu nehmen, ist mir nur gerüchtweise bekannt. Ich werde den 
Krieg auf eigene Hand führen. Nlit blutigem Herzen zerreiße 
ich die Bande des Gehorsams. Oie Armee will den Krieg gegen 
Frankreich, das Volk will ihn, der König will ihn, aber der 
König hat keinen freien Willen. Oie Armee muß ihm diesen 
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