Volltext: Und dennoch!

Königsberg. 
Januar 1813. 
Das Generalgouvernement. Gin großer Saal. von unten her hört man 
laute Hochrufe der Studenten, die einen Zackelzug darbringen. — 
Generallieutenant von Ifoil, der Präsident der Provinz Ostpreußen 
Han; von tluerswald, eine studentische Deputation. 
Auerswald:.. . Euer Exzellenz versichere ich, daß die ge¬ 
samten Studenten bereit sind, sich Ihrem Zuge zur Vernichtung 
der Feinde und Unterdrücker des Vaterlands anzuschließen. 
Mt Leib und Leben für den König, für unseren General¬ 
gouverneur Generallieutenant Ifork! 
Die Studenten (ziehen die Schläger): Hoch der König, hoch 
Ijork! 
kjork: Ich danke Ihnen, meine Herrn. Die Vorsehung hat 
uns den Weg gezeigt, wir sind unwürdig ihres Beistandes, 
wenn wir ihre Wohltaten von uns weisen, vie Stunde ist ge¬ 
kommen, das geknechtete Vaterland zu befreien. Ich rechne auf 
ihrer Aller Mitwirkung! 
Er gibt jedem der Studenten die Hand, die Studenten gehen ab. Man 
hört von unten neue Hochrufe und Schlägerklirren. 
Auerswald: Euer Exzeßen;, ich habe am weg zu Ihnen 
befindlich sehr peinliche Depeschen erhalten. Ihre Konvention 
ist vom König nicht genehmigt; der Flügeladjutant von Uatzmer 
ist mit Depeschen an den König von Neapel geschickt und hat den 
Auftrag, Sie arretieren zu lassen, er wird aber von den Russen 
nicht durchgelassen. 
y o tf: Dann ist meine Ehre und die meines Korps verloren. 
Was für Ansichten hat man denn in Berlin, ist man schon so tief 
gesunken, daß man es nicht wagen darf, die Sklavenketten zu 
brechen, die wir seit sieben Jahren so demütig tragen mußten? 
Man wird sagen, ich habe aus Feigheit nachgegeben, weil ich 
von den Russen umstellt war und Macdonald hat ohne große 
Mühe das ganze Korps Wittgenstein passieren können! 
General von Kleist tritt eilig ein,- er wirft seinen Pelzmantel auf einen 
Stuhl. 
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