Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

pen vermieden hat. Hat mich aber und Gouvernement in seiner 
augenblicklichen wehrlosen Lage kompromittiert, weih nicht, 
ob ich mehr erfreut oder besorgt sein soll. 
Hardenberg: Ich schlage vor, den Herrn Major von Natz- 
mer sofort mit einem Schreiben nach Elbing an den Nönig von 
Neapel zu schicken, in dem Eure Majestät Ihr Erstaunen, Ihre 
Indignation über den Schritt des Generals Hort sowie Ihre 
Weigerung aussprechen, die Ncmventicm zu ratifizieren, den 
General von weist mit dem Nommando des Narps betrauen 
und ihm zu befehlen, Hort festzunehmen. Das Narps bleibt zur 
Verfügung des Nönigs von Neapel, von Elbing hätte sich Natz- 
mer geheim und in Ziviltleidung zum Naiser von Rußland zu 
begeben und ihm zu erklären, dah Sie die Nonvention billigen, 
sie aber nicht öffentlich anerkennen und genehmigen können, 
denn die Hauptsache ist, gegen Frankreich nicht zu früh bloh¬ 
gestellt zu werden, wenn der Naiser seine Armee alsbald die 
Weichsel überschreiten und nach der Oder vorgehen lasse, so 
seien Eure Majestät bereit, ein Schutz- und Trutzbündnis mit 
ihm abzuschließen. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo wir uns mit 
Rußland verständigen müssen. Dann wäre Graf Hatzfeld, der 
immer ein Franzosenfreund war und dem Napoleon freundlich 
gesinnt ist, sofort in besonderer Mission nach Paris zu schicken, 
um Napoleon den letzten Argwohn wegen der Kapitulation 
Horts aus der Seele zu reißen. Ls muß aber Hatzfeld selbstver¬ 
ständlich verborgen bleiben, daß seine Sendung nur Maske ist. 
Das wahre Sgstem muß jedem verborgen bleiben 
ver Nönig: Bin einverstanden, müssen so handeln, werde 
Brief an Murat gleich schreiben, können dann sofort abreisen. 
Natzmer. Alles streng geheim, Thile! 
Hardenberg: Majestät gestatten, daß ich mich jetzt zum 
Grafen Saint-Marsan begebe und ihm und Augereau die not¬ 
wendigen Versicherungen gebe. Marfan hatte gerade begon¬ 
nen, mir die Vorzüge der italienischen Trüffeln von denen von 
perigord zu erklären, als die Depeschen Macdonalds eintrafen, 
wenn ich ihn über unsere Bündnistreue beruhigt haben werde 
kann er seine Belehrung fortsetzen. 
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