Volltext: Und dennoch!

haben, dann wird der König mir vielleicht meinen Schritt ver¬ 
geben,- geht es mißlich, so ist mein Kopf verloren. In diesem 
Falle bitte ich meine Freunde, sich meiner Iran und meiner 
Kinder anzunehmen. 
Oie Offiziere (ziehen die Degen): Alle auf Tod und Leben 
mit pork ! Mit unserem General ! Alle für Einen, Einer für Alle ! 
y o rf : So sagen Sie Ihren Soldaten, daß es mit der fran¬ 
zösischen Kameradschaft ein Ende hat. Möge denn unter gött¬ 
lichem Beistand das Merk der Befreiung des Vaterlandes be¬ 
ginnen und sich vollenden! 
Oie Offiziere gehen ab. 
Hs ork: Röder, ich muß es niederschreiben, damit ich es schwarz 
und weiß vor mir habe und am Ende nicht noch irre an mir 
selbst werde (er seht sich an den Tisch). Ich werde also abschließen 
(er nimmt eine Zeder und schreibt) : 
1. Vas Korps unter meinem Kommando besetzt das Land von 
Tilsit bis Memel. 
2. In diesem neutralen Strich bleibt das Korps inaktiv stehen, 
bis ich vom König Befehl eingeholt habe. 
3. Sollte der König mit dieser Konvention nicht zufrieden sein, 
so bleibt mir ein freier und ungehinderter Marsch dahin, wo 
es der König bestimmt. 
(er steht wieder auf und geht auf und ab). Röder, morgen früh werde 
ich den Stab zerbrechen und die Konvention unterzeichnen. Im 
verbände mit den Franzosen wäre die Auflösung des ganzen 
Korps und der Verlust der Artillerie und Bagagen ebenso un¬ 
ausweichlich, wie bei der großen Armee. Es ist die einzige Mög¬ 
lichkeit, dem König das Korps zu erhalten. Ich werde dem 
König schreiben, ich lege ihm meinen Kopf zu Füßen, wenn ich 
gefehlt haben sollte ; ich würde mit der freudigen Beruhigung 
sterben, wenigstens nicht als treuer Untertan und Preuße ge¬ 
fehlt zu haben. Ich werde auf dem Sandhaufen ebenso ruhig 
die Kugel erwarten, wie auf dem Schlachtfeld, auf dem ich 
grau geworden bin. 
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