Volltext: Und dennoch!

Alexander i.: Napoleon hat gemeint, wenn er in liTosiau 
stünde, könnte er mir den Frieden diktieren. Er hat geglaubt, 
mich durch seine Vorschläge, Preußen zwischen Rußland und 
Österreich aufzuteilen, ködern zu können. Er hat aus meine 
Schwäche gerechnet, wie in Tilsit und Erfurt. Aber die Zeiten 
sind anders geworden; ich habe ihn erkannt, ich werde mich von 
ihm nicht mehr täuschen lassen. 
Stein: Oie Standhaftigkeit Eurer Majestät ist aufs höchste 
belohnt worden. Napoleon hat in Moskau fünf für ihn kostbare 
Wochen vertrödelt und ist jetzt mit einer dezimierten und er¬ 
schöpften Armee mitten im Winter auf dem Rückzug durch 
Feindesland. Oer Feind, Hunger und Frost vernichten seine 
Armee. 
Alexander I.: Zehntausend gefangene und kranke Russen 
sind in den Klammen Moskaus umgekommen, die dieser Oespot 
bei seinem Abmarsch auflodern ließ. Zch habe meinen Russen 
zugerufen, löscht die Flammen Moskaus in dem Blute der 
Räuber, und sie werden es tun. Moskau existiert nicht mehr, 
aber es wird neu auferstehen; unter seinen Trümmern liegt 
die Herrschaft Napoleons begraben. 
Stein: Majestät, es liegt jetzt nur an Ihnen, an der Spitze 
der Mächte Europas zu stehen und die erhabene Rolle des 
Wohltäters und Herstellers der Menschheit zu spielen. Ich 
hoffe, daß Preußen und Österreich auf ihren wahren Vorteil 
hören werden, sobald die Annäherung der russischen Heere an 
ihren Grenzen ihnen halt und Schutz gegen Napoleons Unter¬ 
drückung geben wird; ich hoffe, daß Euer Majestät, da nichts 
den Marsch Ihrer Heere aufhalten kann, an die Elbe eilend, 
Preußen zwingen werden, sich mit Rußland zu vereinigen; ich 
hoffe, daß Sie die deutschen Völker aller Orten zum Nampfe 
für ihre Unabhängigkeit aufrufen. 
Alexander I.: Ich werde Deutschland befreien, des seien 
Sie sicher! Nichts kann mich mehr daran hindern. 
Stein: Eine preußische Wirtin in Tilsit hat Napoleon bei 
Eröffnung des Feldzugs ja nachgerufen, wenn dem Esel zu 
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