Volltext: Und dennoch!

Scharnhorst: Dieser Vertrag ist das Resultat der franzosen¬ 
freundlichen Staatstunst! 
. Hardenberg: Diese Politik war im gegenwärtigen Augen¬ 
blicke notwendig. 
Gneisenau: Wer nur nach kalter Berechnung handelt, ist 
ein Egoist. Einen Krieg mit insurr ectionellem Charakter, gestützt 
auf unsere Festungen, hätten wir lange führen können, bis uns 
die Russen unterstützt hätten. Wir müssen Österreich mitreisten. 
h ard enb erg: Die Russen werden Napoleon erst hinter dem 
Niemen erwarten,- Dsterreich bleibt neutral oder wird, was 
noch wahrscheinlicher ist, mit Frankreich eine Allianz eingehen. 
Metternich wünscht unseren Anschluß an Rußland, weil er 
unser beider Untergang will und auf den Besitz Schlesiens hofft. 
Wenn wir durch vorzeitiges isoliertes Losschlagen zu Boden ge¬ 
worfen würden, wäre die Zerschlagung Preußens unausbleib¬ 
lich. Auch die Freundesaugen des Naisers Alexander würden 
uns nicht schützen; er würde selbst zugreifen, denn warum sollte 
er anderen lassen und nicht selber nehmen, was für uns doch 
verloren wäre. Sie werden noch einmal einsehen, lieber Freund, 
daß es für Preußen keinen anderen Weg zur Rettung gab. 
DerKönig: Der Staatskanzler hat mein Einverständnis ge¬ 
habt. habe die Gründe hiefür lange geprüft, bin nicht der 
Stimme des Herzens gefolgt bei der Frage, ob sich Preußen 
gegen oder für Frankreich erklären soll, hätte hazardspiel noch 
einmal gewagt, wenn Rußland und Österreich mit Anstrengung 
aller Nräfte zu Werk gegangen wären. Solange diese nicht ge¬ 
meinsame Sache machen wollen, wäre jeder Krieg mit Frank¬ 
reich, wenn Preußen auf Seite Rußlands träte, der unausbleib¬ 
liche Untergang. Nküssen jetzt nur daran denken, politische Exi¬ 
stenz zu fristen, nicht aber für den Augenblick auf's Spiel zu 
setzen. Muß den Vertrag genehmigen, kann nicht anders. 
ver Körne) verläßt das Zimmer. 
Gneisenau: Ich nehme meinen Abschied! 
Bogen: Ich auch. Wir werden nicht die einzigen sein. 
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