Volltext: Und dennoch!

Menschheit einer Bürokratie anvertrauen, an deren Spitze ein 
fremderund ferner Herrscher steht. Soll Preußen dieses Äußerste 
über sich ergehen lassen, ohne noch einen versuch des Wider¬ 
standes zu wagen? 
Gneisenau: Die Krage, ob es ratsamer ist, zahm und ge¬ 
duldig den Ausspruch eines verruchten Tyrannen abzuwarten 
oder den blutigen Kampf um Ehre und Unabhängigkeit des 
Throns zu erneuern, kann nicht zweifelhaft sein. 
S ch arnh orst: Oie preußische stehende Militärmacht ist zwar 
gegenwärtig sehr gering, aber man kann hoffen, daß die Energie 
und Erbitterung der Ration gegen ihre Unterdrücker die stehen¬ 
de Armee ersetzen wird. In dieser Hinsicht müßte man bemüht 
sein, einen Rufstand durch die ganze Monarchie zu organisieren, 
der, wenn der größere Teil der französischen Truppen in dem 
Kriege mit Österreich beschäftigt sein wird, ausbrechen soll. 
Stein: Es muß daher, ohne daß die Regierung dabei tätig 
erscheint, in der Nation das Gefühl des Unwillens erhalten 
werden über den Druck und die Abhängigkeit von einem frem¬ 
den, übermütigen, täglich gehaltloser werdenden Volke,- man 
muß sie mit dem Gedanken der Selbsthilfe, der Aufopferung 
des Lebens und Eigentums vertraut halten, man muß gewisse 
Ideen über die Art wie die Insurrektion zu erregen und zu 
leiten ist, beleben. 
D er König: Glaube nicht an den Erfolg, habe nicht das Zu¬ 
trauen zur Nation, glaube nicht an einen glücklichen Krieg, 
wird gehen wie l806. 
Stein: Was Volksbewaffnung in Verbindung mit stehenden 
Truppen vermag, wenn beide, Nation und Armee von einem 
Geist beseelt sind, sieht man in Spanien. 
Scharnhorst: Wir müssen Napoleon scheinbar entgegen¬ 
kommen, mit ihm in Paris weiter verhandeln, aber nur, um 
unsere wahren Gesinnungen zu verschleiern und die Mittel zum 
entscheidenden Kampfe zu bewahren. Österreich wird seinen 
Kampf schwerlich glücklich endigen, wenn Krankreichs Macht 
nicht geteilt wird; die Existenz Preußens hängt von Österreich 
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