Volltext: Und dennoch!

Napoleon (zieht die Hand zurück): Ihr wollt einen Krieg an¬ 
fangen oder mir Furcht einjagen. 
Metternich: Mein Hof will weder das eine noch das andere. 
Napoleon: Wozu dann eure Rüstungen, die Europa in 
Unruhe setzen, den Frieden bedrohen, eure Finanzen ruinie¬ 
ren? Liegt eine Schwierigkeit zwischen uns, eine einzige nur, 
so bezeichnen Sie mir sie und wir wollen sie auf der Stelle aus¬ 
gleichen. Man wird mich nicht überraschen, ich werde gerüstet 
sein. vielleicht zählt man auf den Kaiser von Rußland, allein 
man täuscht sich, ich weiß, wie seine Entschlüsse sein werden. 
Sie selbst wollen den Krieg nicht, Ihr Kaiser auch nicht, aber 
der deutsche Adel ist unzufrieden mit den Veränderungen. Er 
erfüllt veutschland mit seinem hasse. Ihr lasset euch vorwärts 
treiben, bis es zum Kriege kommt, halten Sie die Gelegenheit 
vielleicht für günstig? Sie täuschen sich. Ehe das Jahr abläuft, 
werde ich den spanischen Krieg beendigt haben. Ich rufe jetzt 
drei Konskriptionen auf, um auch Österreich gehörig im Schach 
zu halten, vergißt der Kaiser Franz meine Großmut, daß ich 
ihn an dem mährischen Wachtfeuer begnadigt habe, so hat das 
Haus Lothringen zu regieren aufgehört. 
Königsberg. 
Anfang September 1808. 
3m königlichen Schlosse. Das Arbeitszimmer König Friedrich Wil¬ 
helms III. — Der König, der Minister Freiherr vom Stein, General 
von Scharnhorst, Gbristlieutenant von Eneisenau. 
Stein: Österreich mutz fürchten, daß wenn erst Spanien in 
eine bonapartische Sekundagenitur verwandelt ist, die Reihe an 
Österreich kommen werde, um so mehr, da es von den großen 
Anmarschstrecken durchzogen wird, die Napoleon für sein Lieb¬ 
lingsunternehmen gegen die Türkei braucht. Um nicht wehrlos 
zu sein, beginnt es zu rüsten. Wenn Napoleon die Schwierig¬ 
keit in Spanien besiegt, und Österreich zertrümmert, wird er 
auch die preußische vgnastie vernichten, alle Nationalität zer¬ 
stören oder verkrüppeln und die großen Angelegenheiten der 
118
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.