Volltext: Über die gewerbliche Schulbildung

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mein Wissenswürdigen schon einige von den Kenntnissen oder Fer 
tigkeiten, welche für die künftigen Berufsrichtungen nothwendig er 
scheinen, in ihren Bereich zieht, aber doch nur so allgemein, daß 
kein Berufszweig entschieden begünstiget wird. 
Dieß leisten die Gymnasien und Realschulen, und zwar die 
ersteren für die Aemter und Gelehrten-Berufe^in Staat und Kirche, 
die letzteren für die höhere und niedere Industrie, für Handel und 
Verkehr, sei es im Dienste des Staates oder irgend eines kleineren 
Gemeinwesens, oder auch einzelner Privaten. 
3. Die spezielle Fachbildung. Bei dieser macht ein 
bestimmter, scharf begränzter Berufszweig vorwaltend seine Ansprüche 
aus die Vermittlung von Fach- und Hilfskenntnissen geltend. 
Verschiedene Arten von solcher Bildung werden durch die Fa 
kultäten der Hochschulen, durch die polytechnischen Institute, die 
Lehrerseminarien, Handelsacademieen, dprch Forst-, Montan- u. nauti 
sche Schulen bis herab zu den Handels- und gewerblichen Fachschulen 
vermittelt. 
Heben wir aus dem hier im Allgemeinen Gesagten das spe 
ciell für die Gewerbe Geltende hervor, so haben wir folgende drei 
Bildungsgrade zu unterscheiden. 1. Die elementare Bildung, welche 
in der 4- klasflgen Volksschule erworben wird. 2. Die Erweiterung 
der Volksschulbildung nach allen ihren Richtungen, dazu noch all 
gemein gewerbliche Vorkenntnisse aus dem Gebiete der Naturwissen 
schaften, der Technik und der schönen Künste, kurz jene Bildung, 
welche an Unterrealschulen oder minder vollständig auch an Gewer 
beschulen vermittelt wird. 3. Die gewerbliche Fachbildung als Inbe 
griff der speziell für ein Gewerbe nöthigen Kenntnisse und Fertig 
keiten, welche an gewerblichen Fachschulen gelehrt werden sollen. Als 
Beispiele für solche Fachschulen in Oesterreich können wir nur die 
von den Handelsgremien errichteten und erhaltenen Handelsschulen 
anführen, deren Organisation als Fachschulen aber hie und da noch 
Manches zu wünschen übrig läßt. Fachschulen für eigentliche Ge 
werbe kennt man in Oesterreich kaum; bisher war jeder Lehrling 
lediglich an die ^Unterweisung seines Meisters oder der in dessen 
Werkstätte arbeitenden Gesellen gewiesen, und konnte sich später als 
Geselle die weitere Ausbildung für sein Gewerbe nur in anderen 
Werkstätten des Vaterlandes oder, was besonders hochgehalten wurde.
	        
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