Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres. 1626 Erster Band. (1 / 1891)

Sechster Abschnitt. 
i. 
Kurfürst Maximilian hatte, wie wir wissen, von vornherein die 
gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes für nötig erachtet, die ihm 
selbst zu Gebote stehenden Streitkräfte aber dazu nicht für genügend 
gehalten und auf Verstärkung durch kaiserliches Volk warten zu müssen 
geglaubt. Während sich die Verhandlungen über dessen Zusendung 
hinzogen, kamen am 28. Juni die von Erzherzog Leopold erbetenen ^ 
zwei tiroler Fähnchen, 600 „schöne, wolgewachsene und meist ver 
suchte Leute mit einem überaus starken Troß" an der oberösterreichischen 
Grenze an, wo sie dem Obersten Hübner untergeben wurden. ? Da 
gegen ließ der Kurfürst die fünf Compagnien Kurtembachs s, welche 
Mitte Juli nach Douauwörth kamen und auf 500 Reiter ergänzt 
wurden, dort liegen ^ und zwei dein Obersten Lindlo unterstellte 
Compagnien Reiter, welche er aufbot, schickte er in die der Stadt 
Regensburg benachbarten Ämter der Oberpfalz b, er Bedenken 
trug, das an der oberösterreichischen Grenze liegende Volk zu ver 
mehren. 
Ein Maifrost hatte im bairischen Jnngebiete und im Salzburgischen 
die Saaten beinahe völlig vernichtet und da nur noch wenig altes 
Getreide vorhanden war und auch das Stift Passau keinen Vorrat 
besaß, so wurde der Brot- und Haferpreis rasch verdoppelt, nach 
wenigen Wochen aber trat bitterer Mangel ein, welchem man für die 
Soldaten und ihre Pferde nur ungenügend durch Zufuhr aus anderen 
bairischen Gebieten abzuhelfen vermochte, während die Bauern ihm 
je länger desto mehr preisgegeben blieben, b Auch Wein und Bier 
wurden bald spärlich und teuer, da der Kurfürst in seiner genauen 
Weise den hohen Einfuhrzoll auf die Getränke, die von Passau bezogen
	        
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