Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres. 1626 Erster Band. (1 / 1891)

Zweiter Aßschnitt. 
' i. 
Die Erkenntnis, das; Linz gegen einen sofortigen Angriff der 
Baneril nicht zu halten sei und auf raschen Entsatz aus Baiern oder 
den kaiserlichen Landen nicht zu rechnen habe, lies; dem Grafen 
Herbersdorf nach der Schlacht bei Penerbach die Beschwichtigung der 
Bauern umumgänglich notwendig erscheinen. Daß sich aber die 
Empörung in erster Linie gegen die Restauration richte, darüber 
war er sich ebenso klar, wie er nicht zweifelte, daß die Bauern sich 
min auch von dem Drucke des Garnisonsgeldes befreien wollten. ^ 
Er beschloß daher, die Einstellung der Zwaugsbekehruug für die Dauer 
der bairischen Pfandschaft zu versprechen? und Hoffnung auf eine 
wesentliche Minderung der Besatzungslast zu gewähren. Da er jedoch 
den Haß, welchen die Bauern gegen ihn trugen, erkannt hatte und 
das Ansehen der Regierung nicht allzusehr blosstellen wollte, so nahm 
er die Vermittlung der Ständeverordneten in Anspruch. 
Von diesen waren nur Wolf von Gera und Hans Niklas von 
Sigmar in Linz anwesend. ^ Der Statthalter beschied sie am 22. Mai 
um halb sechs Uhr Morgens zu sich und veranlaßte sie, im Namen 
der gesammten Verordneteil ein Patent ^ an die Bauerschaft zu richten, 
welches dieselbe zu Verhandlungen mit der Verheißung einlud, der 
Statthalter wolle ihnen Kraft der ihm vom Kurfürsten verliehenen 
Gewalt Sicherheit geben, daß nicht nur ihren Beschwerden überhaupt 
abgeholfen, sondern auch die Religionsreformation in einen anderen 
Stand gesetzt und, wie die Verhandlung weiter mit sich bringen werde, 
Niemand wider sein Gewissen beschwert werden solle; da ferner der 
Kurfürst bereits beschlossen habe, den größten Teil der Soldaten
	        
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