Volltext: Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres. 1626 Erster Band. (1 / 1891)

Erster Aöschnitt 
i. 
Am 17. Mai 1626, dem Sonntage, welcher. die Bittwochc be 
gann, kamen fünf Kreuzfahrten mit einer großen Menge von Bauern ^ 
zur Kirchweih nach dem Markte Lembach im Mühlviertel, dessen Be 
wohner teils unter die Herrschaft Marsbach des Bistums Passau, 
teils unter die Herrschaften Falkenstein und Pürnstein, welche beide 
ein Herr von Salburg besaß, gehörten. Dort lagen au 25 Soldaten 
des Hauptmanns Bartholomaus von Tannazel und Zilli. ? Wegen 
eines geborgten Rosses fingen dieselben einen Raushandel an. wobei 
sich bald die meisten Bauern einmischten und sechs Soldaten erschlage», 
die andern aber verjagt wurden. ^ 
Ähnliches war, wie erwähnt, unmittelbar vorher im Machland 
viertel geschehen. Die Mühlviertler aber wandte» sich nicht wie die 
dortigen Bauern mit Klagen an den Statthalter. Ohne Zweifel 
waren unter ihnen Mitglieder der Verschwörung, die vom Fadinger- 
hofe ausgegangen war, und schritten diese, in der Erregung, welche 
durch die Rauferei hervorgerufen wurde, zur Ausführung des für 
spätere Zeit Verabredeten. ^ Nur dadurch wird es erklärlich, daß das 
Aufgebot noch am selben Tage nicht allein im Mühlviertel verbreitet, 
sondern auch über die Donau hinüber ins Hausrnckviertel getragen 
wurde und daß auch im Mühlviertel die gesammelten Haufen alsbald 
gegen die von Soldaten besetzten Plätze vorgingen, statt wie bei 
anderen Erhebungen erst eine Zeit lang ziellos zusammenzulaufen. 
Unmittelbar nach der Bewältigung der Soldaten rotteten sich 
trotz dem Abmahnen des salburgischen Pflegers die Bauern in Lem 
bach zusammen und überfielen den Psarrhof, in welchem sie von den 
mit den Processionen gekommenen Priestern drei erschlugen und den
	        
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