Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Die Staatsbibliothek besitzt eine reichhaltige Sammlung von 
Büchern und Schriften über den Weltkrieg, die sich durch ihre 
bibliothekarische Behandlung stark von dem Hauptteil der Biblio¬ 
thek unterscheidet. Da so ziemlich alles, was in der Kriegszeit 
erschien und auch nur im Entferntesten mit dem Kriege zusammen¬ 
hing (und das war eigentlich fast alles), in diese Sammlung auf¬ 
genommen wurde, so bildet sie gewissermaßen eine Bibliothek 
für sich mit fast allen Wissenschaftsfächern. Sie zählt zurzeit 
gegen 50000 Bände, wozu noch viele Tausende von Plakaten, 
Musikalien, Bildern und Flugblättern aller Art, sowie über 20000 
Kriegskarten und eine große Zeitungsausschnittsammlung kom¬ 
men1), so daß die ganze Kriegssammlung wohl zu den be¬ 
deutendsten ihrer Art gerechnet werden darf. 
Um schon während des Krieges, wo der Hunger nach Lite¬ 
ratur über ihn anfangs außerordentlich groß war, die Bücher 
möglichst bald nach der Anschaffung der Benutzung darbieten zu 
können, wurden sämtliche Werke der Sammlung im Gegensatz 
zu der übrigen Bibliothek einfach nach dem numerus currens ein¬ 
getragen und aufgestellt, dergestalt, daß die Bücher im Magazin 
nur nach den Formaten getrennt, sonst aber ohne jede sachliche 
Ordnung rangieren. Mit dem Standortskatalog war aber, seit die 
Sammlung ein gewisses Maß überschritten hatte, für den Be¬ 
nutzer nicht viel anzufangen, da er nur durch einen alphabetischen 
Index benutzbar war. Sachlich konnte das reiche Material erst 
durch einen Realkatalog erschlossen werden, der in Zetteln an¬ 
gelegt, nach einem von Walther Schultze entworfenen 
Schema geordnet ist. Uber den Aufbau dieses Schemas und seine 
*) Auch gegen 1700 Lautplatten der Lautabteilung, die in den deut¬ 
schen Kriegsgefangenenlagern aufgenomrnen wurden, gehören hierher. 
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