Volltext: Weltpolitisches Wanderbuch 1897-1915

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| Ming-Gräbern 1911 I 
I ctm 27. August 
heute früh die große Mauer — nur ein kurzer Augen 
blick, da die Gelegenheit zur Rückkehr mit der Eisenbahn nicht 
günstig lag, aber genug, um einen Eindruck von dem Werk 
zu haben! Oie Eisenbahnlinie nach dem Nankoupaß ist die erste 
Sahn in China, die von den Lhinesen selbst nach einem großen 
Plan gebaut wird, was bisher sonst an Schienenwegen in 
Lhina zustande gekommen ist, geschah auf das Drängen der 
Ausländer, dis ins Land hineinwollten, um es für den Handel 
aufzuschließen, Einflußzonen zu gewinnen, Geld zu verdienen. 
Diese Bahn soll weniger nach China hinein, als aus China 
hinaus führen. Oie Regierung baut sie, um die Mongolei 
zu kolonisieren und militärisch zu sichern, von Ralgan hinter 
dem Nankoupaß soll sie weiter nach Urga laufen und später 
einmal über den alten Narawanenplatz Njachta Anschluß an 
die große sibirische Linie finden. Bis es dahin kommt, wird 
wohl noch viel Zeit vergehen. Aber ist es nicht genug für das 
alte Lhina, daß chinesische Ingenieure selber den Bergrücken 
unter dem Patz und unter der großen Mauer mit einem Tunnel 
durchbohrt haben, und daß dem Staatswesen, das bisher wie 
kein anderes die Idee der Beharrung verkörperte, die bewegende 
Kraft der westlichen Wissenschaft dienstbar gemacht wird? 
Als ich vor drei Zähren zum erstenmal in Lhina war, machte 
ich die Landreise mit einem chinesischen Maultierkarren von der 
Peking-hankoubahn nach Tsinanfu. Am vierten Tage über 
nachteten wir, wie gewöhnlich, in einer kahlen chinesischen Her 
berge. AIs das Haus gekehrt war und wir eintraten, sahen wir 
eine Menge mit Rreide gemalter chinesischer Schriftzeichen an der 
wand. Mein Gefährte, des Chinesischen kundig, las sie, schüttelte 
den Kopf und lachte: Merkwürdig, wie China sich doch ändert! 
Wanderb.* ZWÖLF
	        
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