Volltext: Die Großmächte der Gegenwart

Zusammenfassung 
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überseeische Machtentwicklung umgestaltet werden, Aber je Hel- 
ler der weg erleuchtet wird, desto williger ist auch das Volk, die 
praktischen Konsequenzen einer solchen Lehre zu ziehen. 
Die Zeiten sind daher vorüber, wo man in Amerika die aus. 
wärtige Politik und den Militarismus nur zu den schlimmen Übeln 
der alten Welt zählte. Lange hat sich die traditionelle Phraseologie 
bei der demokratischen Partei erhalten,- aber die neue Strömung 
geht zu tief, als daß sie sich von der „ideologischen" guten übsicht 
derselben aushalten ließe. Nachdem die Union freiwillig den Schutz 
der Isolierung aufgegeben hat, muß sie sich ihrer erhöhten Vertei¬ 
digungsaufgaben wegen verstärkte Machtmittel verschaffen, mit der 
zugehörigen Ablenkung von der rein ökonomischen Arbeit. wird 
die Umwandlung dabei haltmachen? Muß nicht der neue Kurs 
eine stärkere Konzentrierung der Staatsmacht verlangen, als die heu¬ 
tige Verfassung und vielleicht die Demokratie überhaupt sie gewäh¬ 
ren können? wir haben schon Anzeichen in dieser Richtung bemerkt. 
Es läßt sich denken, daß die imperialistische Entwicklung eines Tages 
die pankees vor den Zwang stellen wird, Institutionen zu opfern, 
mit denen sie sich bisher am meisten gebrüstet haben. Die vereinig¬ 
ten Staaten mit einem großen Kolonialreich sind ein ganz neues 
Problem, dessen Bedingungen andere sind, und dessen Prognose daher 
auch unsicherer erscheinen muß als das heutige Problem. 
Daß die vereinigten Staaten auf der jetzt betretenen Lahn weiter¬ 
schreiten und auf derselben weit über das heutige hinauskommen 
werden, läßt sich nicht bezweifeln. Das Urteil über die westindischen 
und zentralamerikanischen Kleinstaaten muß schon als gesprochen 
angesehen werden, so daß das Karibische Meer das „eigene Mittel- 
meer" der vereinigten Staaten wird - die Welt wird wohl hier recht 
bald neue Varianten der Selbständigkeitsform nach der Art von Kuba 
zu sehen bekommen, die den Ausgleich zwischen der idealen Liebe der 
großen Union für die Freiheit anderer und dem realen willen zu eige- 
ner Macht bildet. Daß auch die Geschicke Kanadas früher oder später 
auf die eine oder andere weise mit denen des Nachbarn im Süden
	        
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