Volltext: Der Völkerkrieg Band 12 (12 / 1918)

234 Der italienische Krieg während des fünften Kriegshalbjahres 
29. August 1916. 
Die Tätigkeit des Feindes ist in mehreren Frontabschnitten lebhafter geworden. Unsere Stellungen 
auf den Fass an er Alpen stehen unter andauerndem starkem Geschützfeuer. Angriffe gegen die 
Cauriolscharte und die Cima diCece wurden abgeschlagen; der Cauriolgipfel fiel nach hart 
näckigem Kampfe in FeindeShand. An der Dolomitenfront scheiterten mehrere Vorstöße der 
Italiener gegen unsere Rufreddostellang. 
Im Plökenabschnitt und an der küstenländischen Front zwischen dem Col Santo und 
Nova Vas versuchte feindliche Infanterie an mehreren Stellen mit kräftiger Artillerieunterstützung 
vorzugehen. Diese Versuche wurden überall vereitelt. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 462: ... Auf dem Monte Simone zwang das 
wirksame Feuer unserer Bombenwerfer den Feind, sich auf einem Teil seiner eigenen Front nördlich 
des Gipfels zurückzuziehen. In der Gegend von Fassa (Aoisto) eroberten die Alpini nach hartem 
Kampfe den Gipfel des Cauriol, der sich auf steilen Felsen in einer Höhe von 2495 m erhebt. 
Die Stellung wurde unverzüglich ausgebaut und ist nun in unserem festen Besitz. Wir nahmen dem 
Feind etwa 90 Gefangene ab, darunter 1 Offizier.... Längs der ganzen Front haben unsere Truppen 
von den Schützengräben erster Linie auS den rumänischen Soldaten brüderlichen Gruß ent 
boten. Der Feind erwiderte mit wildem Artillerie-, Bombenwerfer- und Maschinengewehrfeuer, das 
ein rasches Eingreifen unserer Batterien zum Schweigen brachte. 
30. und 31. August. 
Nichts von Belang. — Keine besonderen Ereigniffe. 
1. September. 
Im Küstenland wurden gestern mehrere Abschnitte unserer Front vom Monte Santo bis zum 
Meere von italienischer Artillerie zeitweise lebhaft beschossen. Südlich Salcano und westlich Lok- 
viea ging feindliche Infanterie zum Angriff vor. Unser Feuer trieb den Gegner überall weit zurück. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 465: Auf den Nordhängen des Monte Simone 
(Asticotal) stürmten unsere Abteilungen in einem überraschenden Angriff die vorgeschobenen Werke 
des Feindes und zerstörten fie mit Handbomben und Explosivgeschossen. Der Gegner floh unter 
Zurücklassung von Waffen und Munition, die unseren Soldaten in die Hände fielen. Im Sugana- 
tal griffen am 30. August nachmittags feindliche Abteilungen nach heftiger Artillerievorbereitung 
unsere Stellungen an der Spitze deS Coalbatals rechts der Brenta an. Andere Abteilungen unter 
nahmen einen Seitenangriff gegen unsere Linien im Campelletal zwischen Prima Lunetta und Malga- 
Cenone. Die Unsrigen unternahmen einen Gegenangriff und schlugen den Gegner in die Flucht, der 
etwa 100 Tote auf dem Gelände und 35 Gefangene in unseren Händen lieh. 
2. September. 
Die Geschütz- und Minenwerferkämpfe an der küflenländischen Front dauerten in mehreren Ab 
schnitten mit wechselnder Stärke fort und erstreckten sich auch auf den Raum von Plava. Im 
Plökenabschnitt schritt der Feind nach sehr heftigem Artilleriefeuer zum Angriff auf den Kleinen 
Pal. Er drang hier in einen Teil unserer Stellungen ein, wurde aber durch Gegenangriff wieder 
vollständig hinausgeworfen. An der Tiroler Front scheiterten mehrere Vorstöße schwächerer italienischer 
Abteilungen am Rufreddo und ein zweimaliger Angriff des Gegners auf den Civaron. 
3. September. 
An der küstenländischen Front halten die Geschützkämpfe in mäßiger Stärke an. Im Plöken- 
nbschnitt trat nach dem von unseren Truppen abgeschlagenen Angriff zunächst Ruhe ein; dann 
lebte die Artillerietätigkeit wieder auf. An der Front südlich des Fleimstals scheiterten feind 
liche Angriffe auf den Coltorondo und die Cauriolscharte. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 467: Auf der Trentinofront setzte die feindliche 
Artillerie ihr Bombardement andauernd fort. Gestern zeigte sie sich besonders tätig gegen bewohnte 
Orte des Asticotales und gegen unsere Cauriolstellungen im Avisiotal. Auf den Nordhängen des 
Sauriol hatten unsere Alpini gestern mit dem Feinde ein glänzendes Gefecht und fügten ihm 
schwere Verluste zu. Man zählte über 100 feindliche Leichen . . . 
4. September 1916. 
Keine besonderen Ereigniffe. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 468: Im Fiemmetal (Avisio) warf der Feind 
der Verstärkungen erhalten hatte, gestern nach starker Artillerievorbereitung zwei aufeinanderfolgende
	        
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