Volltext: Der Völkerkrieg Band 12 (12 / 1918)

Von den feindlichen Staatsoberhäuptern und Heerführern 155 
20. November 1916. 
Präsident Poincarö und die Generale Ioffre und Franchetd'Esperey besuchten gestern 
die Uebungslager und die Armeeschulen in Lothringen und in den Vogeseu. 
18. Dezember. 
Anläßlich der französischen Erfolge vor Verdun wechselten die Könige von England und 
Italien mit Präsident PoincarS Glückwunschtelegramme. 
24. Dezember 1916. 
Die Kundgebung deS Königs Georg von England an Armee und Flotte vgl. 
im Kapitel „England während des fünften KriegShalbjahreS". 
6. Januar 1917. 
General Nivelle richtete an die Truppen folgenden Tagesbefehl: 
„Soldalen der Republik! In dem Augenblick, da ein weiteres Kriegsjahr zu Ende geht, dürft 
Ihr mit Stolz zurückblicken auf das vollbrachte Werk. Bei Verdun wurde der mächtigste Stoß ge 
brochen, den Deutschland je gegen den Gegner versuchte. Im mutigen Wetteifer mit unseren britischen 
Verbündeten habt Ihr an der Somme im Verlaufe einer langen Reihe von Angriffen eine taktische 
Ueberlegenheit gezeigt, die sich immer weiter bekräftigen wird. Noch nie zeigte unsere Armee größeren 
Schneid, größere Tapferkeit, noch nie war sie im Besitz mächtigerer Mittel. Unter solchen glänzenden 
Vorzeichen naht daS Jahr 1917. Ihr werdet ein Jahr des SiegeS aus ihm machen. In dieser 
absoluten Zuversicht richte ich an Alle, Offiziere und Soldaten, meine innigsten Neujahrswünsche." 
Die Portugiesen an der Westfront 
Kommandant Robert Batista, Generalstabschef des portugiesischen Expeditions 
korps, der dem Oberkommando Tamagnini unterstellt werden soll, traf Ende 1916 mit etwa 100 
portugiesischen Offizieren und Unteroffizieren in Paris ein, denen weitere 400 Mitglieder des 
Offizierkorps folgen sollen, bevor die Hauptmaste der ersten portugiesischen Division sich nach Frank 
reich einschifft. Eine Offiziersgruppe, bestehend aus Maschinengewehrschützen, Artilleristen, Fliegern 
und Telegraphisten, begab sich nach dem nordfranzösischen Kriegsschauplatz, um den den portugiesischen 
Truppen zugewiesenen Frontabschnitt kennen zu lernen. In der Pariser portugiesischen Gesandtschaft 
wurde für die Expedition ein eigenes Militärbureau eingerichtet. 
Personalien 
19. August 1916. 
Die Generale Douglas Haig und Rawkinson erhielten daS Großkreuz des Viktoria-OrdenS. 
30. August 1916. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schrieb halbamtlich: „Ausländische — hauptsächlich fran 
zösische — Blätter wissen immer wieder zu berichten, daß die Prinzen Sixtus und Xaver 
von Bourbon-Parma im französischen oder im belgischen Heere gegen die Mittelmächte kämpfen 
und für solche Waffendienste vom Präsidenten der Französischen Republik ausgezeichnet worden seien. 
Wie wir erfahren, entsprechen diese Meldungen nicht den Tatsachen. Von dem Wunsche erfüllt, in 
dieser schweren Zeit nicht untätig zu bleiben, widmeten sich die beiden Prinzen, deren charitativer 
Sinn näherstehenden Personen schon längst bekannt war, der Verwundetenpflege. Nachdem sich die 
Prinzen in Genf der Zentrale deS Roten Kreuzes zur Verfügung gestellt hatten, sind sie in Aus 
übung ihres humanitären Dienstes zuerst nach Paris, dann mit dem belgischen Roten Kreuz in die 
KriegSzone gekommen. Dadurch bot sich den Prinzen die dankenswerte Möglichkeit, im Feindesland 
auch deutschen Verwundeten Hilfe zu leisten, mit deren Pflege sie insbesondere betraut waren und 
sind. Wie wenig die eingangs erwähnten, einem durchsichtigen Zwecke dienenden Nachrichten den 
Tatsachen entsprechen, erhellt auch aus dem immer wieder gebrachten Detail, der Allerhöchste Kriegs 
herr habe den Prinzen vor Annahme fremder Waffendienste den Austritt aus dem K. und K. Heere 
gestattet. Bekanntlich haben aber die Prinzen SixtuS und Xaver von Bourbon-Parma niemals in 
der österreichisch-ungarischen Armee gedient. Da übrigens die Staatsoberhäupter von England, Ruß 
land und Frankreich — nach den Berichten derselben Preffe — den freiwilligen Eintritt in ihre 
Heere Abkömmlingen der französischen Dynastien schon bei Kriegsbeginn verweigert haben, erscheint 
eine Kriegsdienstleistung der Prinzen im belgischen Heere — der Armee eines Verbündeten der ge 
nannten Staatsoberhäupter — sogar aus auf Feindesseite gelegenen Ursachen als unglaubwürdig."
	        
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