Volltext: Der Völkerkrieg Band 12 (12 / 1918)

Von den deutschen Fürsten und Heerführern 151 
29. September 1916. 
Der Kaiser hat dem Generaladjutanten, General d. Kav. Freiherrn v. Marschall, Führer 
eines Reservekorps, dem Obersten Johow, Kommandeur einer Reserveinfanteriebrigade, dem 
Obersten v. Loßberg, Chef des Generalstabes einer Armee, dem Obersten Bronsart 
v. Schellendorf, Chef des Generalstabes einer Armee, und dem bayerischen General d. Inf. 
Ritter v. Fasbender, kommandierendem General eines Reservekorps, den Orden „Pour le 
merite“ verliehen. 
18. Oktober. 
Kaiser Wilhelm verlieh anläßlich seines Besuches der Westfront (vgl. S. 147) Generaloberst 
v. Einem (BildniS vgl.il nach S. 100) sowie den Generalen d. Inf. von Mudra (Bildnis 
vgl. III vor S. 197) und v. Zwehl das Eichenlaub zum Orden „Pour le merite“ (vgl.II, S.202). 
30. Oktober. 
Der Kaiser hat den Kriegsminister Generalleutnant Wild v. Hohenborn (Bildnis vgl. 
III nach S. 196; Personalien vgl. III, S.198) mit der Führung eines Armeekorps im Westen betraut und 
den Führer des XIV. Armeekorps Generalleutnant v. Stein (Bildnis vgl. II nach S. 100); 
Personalien vgl. II, S. 106) zum kgl. preußischen Kriegs- und Staatsminister ernannt. Diese Ver 
änderung wurde durch die Notwendigkeit veranlaßt, daß der über die militärischen Maßnahmen im 
Heimatgebiet entscheidende Minister über die in zunehmendem Umfang maßgebenden Bedürfnisse des 
Feldheeres durch umfasiende Erfahrung als Truppenführer unterrichtet fein muß. General v. Stein 
verabschiedete sich von seinem Armeekorps mit folgender Kundgebung: 
„An mein liebes Reserpekorps! S. M. der Kaiser hat mich an eine andere Stelle berufen. Ich 
muß mein Korps verlassen, mit dem ich über 2 Jahre lang in guten und bösen Tagen gelebt habe. 
Jeden einzelnen im Korps habe ich als meinen Kameraden angesehen. Es ist mir lieb gewesen, 
Truppen aller deutschen Stämme unter meinem Befehl gehabt zu haben. Sie haben zusammen ge 
kämpft und manchen Erfolg errungen. Dadurch haben sie sich bester kennen gelernt als in Friedens 
zeiten. Möge dis geschloffene Kameradschaft den Krieg überdauern und dazu beitragen, daß auch im 
Frieden das deutsche Volk sich fester zusammenschließt. Die Zahl unserer Feinde, die auch nach dem 
Kriege Feinde bleiben wollen, ist groß. Daher müssen wir einig sein. 
Dem Korps ist es beschieden gewesen, in die größte Schlacht der Welt allein eintreten zu müfien. 
Gott hat es gnädig geführt. Die Absicht des Feindes konnte es verhindern. Die vielen Mühen 
und Arbeiten der vorangegangenen Monate haben sich bezahlt gemacht. Das soll sich ein Jeder vor 
Augen halten, der jetzt dieselben Arbeiten bei Tag und Nacht, bei Ungewitter und feindlichem Feuer 
auszuführen hat. Auch sie werden ihren Wert beweisen, wenn der Feind seine Angriffe fortsetzt. 
Die großen und schweren Kämpfe dieser Zeit haben mich mit meinem Korps umso fester verbunden. 
Ich werde ihm mit meinem Herzen immer angehören. Meine Wünsche richten sich auf Ehre und Sieg 
des Korps. Möge ihm nach den schweren Zeiten einer zähen Verteidigung der Uebergang zum stischen 
Angriff und ein starker Anteil an der siegreichen Beendigung des Krieges beschieden sein. Mit diesem 
Wunsche sage ich allen Mitgliedern meines lieben Reservekorps herzlich lebewohl!" 
21. Dezember 1916. 
Der Kaiser verlieh dem Kronprinzen Rupprecht von Bayern das Eichenlaub zum 
Orden „Pour le merite“ (vgl. X S. 203) mit folgendem Handschreiben: 
„Unter Ew. kgl. Hoheit hervorragender Führung in ernster Lage sind die französisch-englischen 
Angriffe zum Stehen gebracht, der Durchbruch gescheitert, die Schlacht an der Somme für uns ge 
wonnen. Nur dadurch wurden die vernichtenden Schläge in Rumänien ermöglicht. ES ist mein 
Wunsch, meiner dankbaren Anerkennung hierfür dadurch Ausdruck zu verleihen, daß ich Ew. kgl. 
Hoheit das Eichenlaub zum Orden „Pour le merite“ verleihe." 
Auch Generalleutnant v. Kuhl erhielt in Anerkennung seiner während der schweren Kämpfe 
an der Somme als Chef des Generalstabs der Heeresgruppe des Kronprinzen von Bayern bewiesenen 
Umsicht und vorausschauenden Fürsorge das Eich eulaub zum Orden „Pour le rnerite“(vgl. S. 160) 
7. Januar 1917. 
König Friedrich August von Sachsen verlieh Kronprinz Rupprecht von Bayern am 
Geburtstag des Königs von Bayern in dankbarer Anerkennung seiner hervorragenden Tätigkeit an 
der Somme, wo ihm nach und nach beinahe die ganze sächsische Armee unterstellt war, daS 
Kommandeurkreuz Erster Klasse des Militär-Sankt-Heinrich-Ordens.
	        
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