Volltext: Der Völkerkrieg Band 12 (12 / 1918)

Die Vereinigten Staaten von Nordamerika und der Handelskrieg 317 
Amerika erwähnten Debatten im Oberhause und jener Verdächtigungen der amerikanischen 
Kriegsflotte durch Staatssekretär Grey am 17. Oktober 1916 (vgl. S. 224), die dann von 
Amerika mit so viel Entrüstung zurückgewiesen wurden. 
Die Kriegsausfuhr der Vereinigten Staaten und ihre Stellung 
zum Wirtschaftskriege nach dem Kriege 
Der New Jorker Korrespondent des „Nieuwe Rotterdamsche Courant" schreibt seinem 
Blatte nach der „Frankfurter Zeitung" (19.1.17): „Aus den jüngsten Regierungs 
statistiken über den Ausfuhrhandel ergibt sich, daß während der bis zum 1. September 
1916 laufenden 20 Monate, der Zeitspanne, in der die Entente in größtem Stil ihre 
Lieferungen aus den Vereinigten Staaten bezogen hat, für mehr als 1473 000 000 Dollar 
an Kriegsmaterial (Feuerwaffen, Exploflonsstoffe, Eisendraht, Flugmaschinen, Säuren 
und Kriegshilfsmittel, wie Automobile, Motorräder, ärztliche Instrumente, Gasolin, 
Pferde und Maultiere, Eisenbahnwagen, Lokomotiven, Metallbearbeitungsmaschinen, 
Eisenbahnschwellen, Schuhwerk) dorthin seinen Weg genommen hat. Da jetzt die ameri 
kanischen Munitionsfabriken infolge der verbesserten Fabrikationseinrichtungen in den 
kriegführenden Ländern ihre Bestellungen beträchtlich haben abnehmen sehen und viele 
Arbeiter haben entlassen müssen, liegt der Höhepunkt zunächst wohl in der Vergangenheit. 
Die tatsächliche Kriegsausfuhr seit dem 1. Januar 1915 stellte 21 Prozent des Gesamtexportes 
dar. 1915 betrug das Verhältnis 17,5 Prozent, doch stieg es in den ersten 8 Monaten 
von 1916 auf 25 Prozent. In den 8 Monaten bis zum 1. September 1916 verließ 
ein Kriegsexport im Betrage von 853463000 Dollar die Vereinigten Staaten, während 
im ganzen Jahr 1915 der Betrag nur 619 875 000 erreicht hatte." 
In den ersten 8 Monaten des Jahres 1916 wird die Ausfuhr jeder Art mit 
3435 969000 Dollar beziffert. Im Jahre 1915 war der Totalwert 3 547 480 000 Dollar. 
Nach Angaben des „Schwäbischen Merkur" (16. XII. 16), die mit Hilfe der öffentlichen Sta 
tistik des Handelsamtes in Washington zusammengestellt worden stnd, betrug der durchschnitt 
liche Jahresgewinn, den Amerika vom Völkerkrieg davontrug, jährlich etwa 5 Milliar 
den Franken. Man vergleiche den Umsatz vor dem Krieg mit dem nach 2jähriger Kriegszeit: 
Ausfuhr 
l.VII. 1918 618 l.VII. 1914 
Franken 
l.VII. 1914 61* l.VII. 1916 
Franken 
1. Vieh, Pferde, Maultiere . . . . . 
23 500 000 
494 000 000 
2. Kupfer 
295 000 000 
1 285 000 000 
3. Nahrungsmittel 
825 000 000 
2 175 000000 
4. Flugzeuge und Zubehör 
1 130 000 
35 000 000 
5. Automobile und Zubehör 
165 000 000 
600 000 000 
6. Wagen, Karren, Motorräder.... 
255 000 000 
835 000 000 
7. Chemikalien, Säuren, Farbstoffe . . 
137 500 000 
620 000 000 
8. Explosivstoffe 
30 000 000 
2 335 000 000 
9. Eisen, Stahl, Zink 
1 257 030 000 
3 330 000 000 
10. Feuerwaffen 
17 500 000 
90 000 000 
11. Maschinen zur Metallverarbeitung . . 
70 000 000 
305 000 000 
12. Draht, Nägel, Stifte usw 
51 500 000 
250 000 000 
13. Leder und Häute 
182 500 000 
400 000 000 
14. Stiefel und Schuhe 
90 000 000 
235 000 000 
15. Kondensierte Milch 
6 500 000 
60 000 000 
16. Zucker (rasfiniert) 
9 000 000 
395 000 000 
17. Wolle 
34 500 000 
225 000 000 
Summe 
3 450 660 000 
13 669 000 000 
„Der Grund für den schnellen Umschwung war," wie in einem Aufsatz des „Berliner 
Tageblatts" (23. IV. 16) ausgeführt wurde, „bekanntlich zunächst der, daß von den
	        
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