Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

Von der Reichsregierung 
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ernährungsamt besonders in Fragen der Volksernährung gegeben. Eine gewisse Ausklärung 
über daS Verhältnis der beiden Aemter zueinander gab der Präsident deS KriegSernährungSamtes 
im Reichstag. Ergänzend ist folgendes zu sagen: 
Die außerordentlich großen Anforderungen, die die Heeresverwaltung an die Industrie stellen 
muß und das große Znterefle, das sie an der rechtzeitigen Durchführung dieser Aufgaben hat, hat 
die selbstverständliche Folge, daß die militärischen Stellen an dem Wohlergehen der Arbeiter ein 
großes Interesse haben; denn schließlich hängt der Gesamterfolg von der Leistung jedes Einzelnen 
ab. Daher hat beim Kriegsministerium feit geraumer Zeit eine Abteilung für VolksernährungS- 
fragen bestanden, die jetzt an daS neue Kriegsamt übergeht. Da daS Bestehen dieser Abteilung nicht 
genügend bekannt war, scheint der darauf bezügliche Teil der Kabinettsorder zu dem Mißverständnis 
hauptsächlich geführt zu haben. Die Versorgung der für Heereszwecke beschäftigten Arbeiter mit 
Fleisch und Fett ist eine der wichtigsten Vorbedingungen für die Aufrechterhaltung ihrer Arbeits 
fähigkeit; deshalb ist besonders hervorgehoben, daß dem KriegSamt — selbstverständlich in Verbin 
dung mit dem KriegsernährungSamt — die Fürsorge dafür übertragen ist. DaS soll die Brücke 
schlagen, die für ein enges Zusammenarbeiten zwischen KriegSamt und KriegSernährungSamt wünschens 
wert ist. Auch soll dem KriegsernährungSamt dort, wo es nötig werden sollte, die militärische 
Unterstützung durch die Verbindung mit dem Kriegsamt sichergestellt sein. Wie im einzelnen die 
Zusammenarbeit und das Zusammenwirken zwischen KriegSamt und KriegsernährungSamt erfolgen 
wird, steht noch nicht fest, selbstverständlich werden darüber ganz präzise Vereinbarungen getroffen werden. 
Die engen persönlichen Beziehungen, die seit Bestehen des KriegSernährungSamtes zwischen Präsi 
dent v. Batocki und General Grüner in fünfmonatiger Zusammenarbeit sich entwickelt haben, ver 
bürgen eine gedeihliche Zusammenarbeit, die wertvoller ist als papierene Paragraphen. Beide sind 
sich einig darin, daß es ihre gemeinsame wichtigste Aufgabe ist, dafür Sorge zu tragen, daß den 
Arbeitern diejenigen Verpflegungssätze, die ihnen nach der Verbrauchsregelung zustehen, mit absoluter 
Sicherheit auch regelmäßig geliefert werden. 
22. Dezember 1916. 
König Ludwig von Bayern verfügte die Errichtung eines Kriegsamtes als eine Ab 
teilung deS bayerischen Kriegsministeriums. 
Von den Reichs-Kriegswirtschastsstellen 
3. Angust 1916. 
Der Bundesrat bestellte als leitendes und zusammenfassendes behördliches Organ für die organi 
satorischen Aufgaben der Beschaffung und Verteilung der Rohstoffe, deren die deutsche Volkswirtschaft 
beim Uebergang vom Kriegs- in den Friedenszustand in großen Mengen bedürfen wird, einen 
Reichskommissar für Uebergangswirtschaft und berief als solchen den Hamburgischen 
Senator Dr. Sthamer (vgl. XIX, S. 174). 
30. August. 
AlS Nachfolger des zum stellvertretenden sächsischen Bundesrats bevollmächtigten ernannten bisherigen 
Vorstandsmitgliedes des KriegsernährungsamteS, Oberbürgermeister Br. Dehne (Plauen), trat Stadt 
rat Br. Krüger (Dresden) zum 1. Oktober in den Vorstand deS KriegSernährungSamtes ein. 
7. September 1916. 
Unterstaatssekretär vr. Göppert übernahm die Leitung der einzurichtenden preußischen Landesfleisch 
stelle. Er behält daneben die Leitung deS Preußischen ZentralviehhandelsverbandeS bei, legt aber die 
Leitung der Reichsfleischstelle zum 15. September 1916 nieder. Zu seinem Nachfolger wurde der 
Geheime Oberregierungsrat Oppen vom KriegsernährungSamt bestimmt. Die Leitung der ReichS- 
futtermittelstelle ist an Stelle des Geheimen Oberregierungsrats Scharmer, deffenZurücktreten 
in das Reichsamt des Innern zur Uebernahme deS Referats für Kanalsachen erforderlich geworden 
war, dem Wirklichen Geheimen Rat vr. Mehnert, 1. Vorsitzenden des Landeskulturrats des König 
reichs Sachsen, übertragen worden. Die Leitung der neu gegründeten Reichsspeisefett stelle 
erhielt Landrat v. Graewenitz-Perleberg. Der Vorsitz in der auf Veranlaffung des KriegS- 
ernährungsamtes gegründeten ReichsverteilungsstellefürEier ist dem Ersten Bürgermeister 
vr. Pusch auS Köslin übertragen worden. Der Vorsitz in der ReichSgerstengesellschaft, die 
an Stelle der in Liquidation gegangenen Gersteverwertungsgesellschaft den Ankauf der Oualitätsgerste 
auf Bezugsscheine übernommen hat, ist dem Landrat Hagedorn auS Schleswig übertragen
	        
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