Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

Von der Reichs regierung 
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Artur Zimmer mann hat eine außerordentliche Laufbahn hinter sich. 1864 in Marggrabowa 
geboren, wurde er 1897 Referendar und 1893 Affesfor. 1895 arbeitete er zum erstenmal im Aus 
wärtigen Amt, übernahm später daS Vizekonsulat in Schanghai, wurde 1900 Konsulatsvertreter in 
Tientsin, 1902 ständiger Hilfsarbeiter in der 2. Abteilung des Auswärtigen Amts und LegationS- 
rat, 1907 Geh. Legationsrat, 1910 Dirigent der politischen Abteilung des Auswärtigen Amts und 
1911 UnterstaatSsekretär. 
Wilhelm v. Stumm, der der bekannten freiherrlichen Familie Stumm, die an der industriellen 
Entwicklung deS Saarreviers so hervorragenden Anteil hat, entstammt, ist 1869 geboren, hat in 
Berlin und auf der technischen Hochschule Hannover studiert und ist Rittmeister der 1. Garde-Dragoner. 
Seine diplomatische Laufbahn hat ihn nach London, Washington, Paris, Wien, Petersburg, Madrid 
und wieder nach London geführt. Danach wurde er Dirigent der Politischen Abteilung im Aus 
wärtigen Amt. Stumm verfügt über reichhaltige internationale Erfahrungen, die er sich auf seinen 
verschiedenen Posten zu erwerben Gelegenheit gehabt hat. Er ist Geheimer LegationSrat mit dem 
Titel und dem Range eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers. 
Dr. Hilmar Freiherr von dem Bussche-Hadde nhausen ist 1867 in Hannover ge 
boren und nach Vollendung seiner juristischen Studien 1895 in den diplomatischen Dienst eingetreten. 
Er war zuerst Gesandtschaftssekretär in Tanger, kam dann nach Buenos Aires, sodann an das 
Generalkonsulat in Kairo, von dort an die Botschaft in London und war danach 3 Jahre Botschafts 
rat in Washington. Hierauf war er 3 Jahre unter Bülow in der politischen Abteilung deS Aus 
wärtigen Amts tätig und wurde 1910 Gesandter in Buenos Aires. Einige Monate nach Ausbruch 
deS Weltkrieges wurde er als Nachfolger deS Gesandten v. Waldthauseu nach Bukarest berufen, 
von wo er unter mannigfaltigen Schwierigkeiten über Rußland und Schweden Mitte September 1916 
nach Deutschland zurückkehrte. 
12. Dezember 1916. 
Durch eine kaiserliche Kabinettsorder ist der preußische Kriegsminister General d. Art. v. Stein 
zum militärischen Oberbefehlshaber in der Heimat ernannt worden. Diese neue 
Stellung wurde geschaffen auf Grund deS vom Reichstag beschloffeuen Kriegszustandsgesetzes (vgl. 
S. 10 und 29). Der Oberbefehlshaber hat über die Ausführung der neuen Gesetze über die Schutz- 
haft und den Belagerungszustand zu wachen und gilt als Beschwerdeinstanz gegen Maßnahmen der 
Generalkommandos. Die neue Behörde trat am 20. Dezember 1916 in Tätigkeit. 
Die Schaffung des Kriegsamtes 
3. November 1916. 
Durch Allerhöchste Kabinettsorder ist bestimmt worden, daß zur Leitung aller mit der Gesamt 
kriegführung zusammenhängenden Angelegenheiten der Beschaffung, Verwendung und Ernährung der 
Arbeiter, sowie der Beschaffung von Rohstoffen, Waffen und Munition im Kriegsministerium ein 
KriegSamt errichtet wird. Diesem liegt auch die Leitung der Ersatzangelegenheiten ob. Das 
Arbeitsamt, die Feldzeugmeisterei mit dem Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt, die Kriegsrohstoff 
abteilung und Fabrikenabteilung, sowie die die Ersatzangelegenheiten bearbeitenden Stellen des 
Kriegsministeriums, die Abteilung für VolkSernährungSfragen und die Abteilung für Ein- und Aus 
fuhr werden dem KriegSamt unterstellt. Insbesondere wird dem KriegSamt auch die Versorgung 
der Arbeiter mit Fleisch und Fett übertragen. 
Der Königlich württembergische Generalmajor Grüner wurde zum Chef deS KriegsamteS 
im Kriegsministerium ernannt und zum Vertreter des Kriegsministers bestellt. 
Generalleutnant von Schüler, bisher im Kriegsministerium (vgl. S. 3), ist bis zu seiner 
anderen Verwendung zu den Offizieren von der Armee versetzt worden. 
Generalmajor Gröner (Bildnis vgl. XVI, vor S. 9), der sich als Chef deS Feldeisenbahn 
wesens bei den gewaltigen Truppenverschiebungen unvergängliche Verdienste erworben hat, wurde 
1886 im Infanterieregiment Alt-Württemberg Leutnant, kam dann in den Generalstab, dem er in 
den verschiedensten Dienstgraden und Stellungen angehörte, und wurde 1912 Chef der Eisenbahn- 
abteilung. Seine Verdienste im Krieg belohnten eine schnelle Beförderung, der Orden „Pour le m6rite" 
und das Ehrendoktorat verschiedener Universitäten und Hochschulen. So erklärt sich, daß General 
Gröner auch in das Reichsernährungsamt berufen wurde (vgl. XVI, S. 51), um durch seine Kenntniffe 
und Tatkraft die schnelle und rechtzeitige Versorgung des Volkes mit Lebensmitteln zu fördern.
	        
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