Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

Von den Beziehungen zu den alliierten Staaten 255 
Von den Maßnahmen und Kundgebungen gegen die Friedensbestrebungen 
Vgl. auch die Abschnitte über die innere Politik und über Rasputin. Die Antworten auf daS 
Friedensangebot der Mittelmächte folgen im Zusammenhang mit den Aeußerungen 
der übrigen Staaten in einem besonderen Kapitel. 
23. August 1916. 
Ueber ProtopopowS FriedenSgespräch in Stockholm und dessen Richtigstellung vgl. S. 234. 
22. Oktober 
Nach der „Nowoje Wremja" hat die russische „Greuelkommission" den ersten Band ihrer 
„Materialien" 500 Seiten stark, zum Preise von 50 Kopeken herausgebracht. Senator Kriwzow kenn 
zeichnet eine Aufgabe selbst im Vorwort damit, daß seine „Feststellungen" in die breiteste Oeffentlichkeit 
dringen sollten, damit die Ueberzeugung von der Unzulässigkeit eines vorzeitigen Frie 
dens mit Deutschland und seinen Verbündeten gefestigt werde. „Ein Land, daS eine so 
schonungslose Methode der Kriegsführung ausgearbeitet hat, sich die Vernichtung des Feindes zum 
Ziel setzt und als Lieblingshilfsmittel sich der List in allen Arten und Formen bedient, muß vorerst 
unschädlich gemacht sein, ehe von irgendwelchen Verhandlungen die Rede sein kann." 
16. November 1916. 
Der Minister des Aeußeren hat, wohl alS Antwort auf die Angriffe MiljukowS in der Duma 
sitzung vom 14. November 1916 (vgl. S. 229) an die Vertreter Rußlands bei den alliierten Mächten 
folgendes Telegramm gerichtet: 
„Die kürzlich von der Presse gewisser Länder verbreiteten Gerüchte über angebliche geheime Be 
sprechungen, die zwischen Rußland und Deutschland fortgesetzt geführt würden zu dem Zweck, zur 
Unterzeichnung eines Sonderfriedens zu gelangen, können infolge ihrer Hartnäckigkeit die russische 
Regierung nicht gleichgültig lassen. Die Kaiserliche Regierung legt Gewicht darauf, auf das ent 
schiedenste zu erklären, daß diese sinnlosen Gerüchte nur das Spiel der feindlichen Länder spielen 
können. Rußland wird daS innige Band, daS eS mit seinen tapferen Alliierten verbindet, unversehrt 
erhalten und wird, weit davon entfernt, an den Abschluß eines Sonderfriedens zu denken, an ihrer 
Seite den gemeinsamen Feind ohne das geringste Nachlassen bis zur Stunde des Endsieges be 
kämpfen. Kein feindlicher Winkelzug wird imstande sein, den unwiderruflichen Entschluß Rußlands 
zu erschüttern. Sie werden beauftragt, dem Vorstehenden die weiteste Oeffentlichkeit zu verleihen und 
den Inhalt dieses Telegramms zur Kenntnis der Regierung zu bringen, bei der Sie beglaubigt sind." 
Von den Beziehungen zu den alliiertm Staaten 
Nach amtlichen Meldungen und ergänzenden Mitteilungen 
24. September 1916. 
Der japanische Prinz Kanin traf als Vertreter des Mikado in Begleitung deS Großfürsten 
Georg Michailowitsch, dessen Besuch in Japan er erwiderte, im kaiserlichen Hauptquartier ein. 
Beim Festmahl brachte der Zar einen Trinkspruch aus, in dem er u. a. sagte: 
„Ich betrachte die Ankunft Eurer Kaiserlichen Hoheit in Rußland als einen neuen Beweis des 
Wunsches Seiner Majestät des Kaisers von Japan, die Freundschaftsbande enger zu knüpfen, die 
unsere Länder vereinen. Diese Bande sind durch eine Gemeinschaft der Waffen in unserem Kampfe 
gegen einen gemeinsamen Feind geweiht worden, und gern anerkenne ich die Tapferkeit, die bei 
dieser Gelegenheit von der Armee Japans bewiesen wurde, und ebenso die Tüchtigkeit seiner Flotte. 
Ich anerkenne auch den Dienst, den die Kaiserlich japanische Regierung Rußland in der Frage der 
Bewaffnung erweist, die für meine Armee geliefert wird." 
29. November. 
Genera! Mossoloff wurde zum russischen Gesandten in Bukarest ernannt. 
30. November. 
Trepow richtete bei der Uebernahme des russischen Ministerpräsidiums an den englischen Minister 
präsidenten A s q u i t h sowie an den italienischen Ministerpräsidenten B o s e l l i Begrüßungstelegramme. 
27. Dezember 1916. 
Vicomte Uschido, der Botschafter in Men und in Washington und im Kabinett Sajodfi 
Außenminister war, ist zum japanischen Botschafter in St. Petersburg ernannt worden.
	        
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