Volltext: Der Völkerkrieg Band 13 (13 / 1918)

D i e russische Sommeroffensive 1916 
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Armee des Generals Grafen v. Bothmer: Keine besonderen Ereignisse. 
Aus der österreichisch-ungarischen Meldung: Am oberen Czarny Czeremosz 
scheiterten mehrere russische Angriffe. Im Raume nördlich von Brody setzte der Feind gestern seine 
Anstürme den ganzen Tag über fort. Bis in den späten Nachmittag vermochte er, von unseren brav 
fechtenden Truppen immer wieder zurückgeschlagen, nicht einen Schritt Raum zu gewinnen. Erst 
einem neuerlichen, abends angesetzten Maflensturm der Ruffen gelang es, östlich der von Leszniow 
nach Brody führenden Straße in unsere Stellungen einzudringen. Unsere Truppen setzten den Kampf 
am Südrand von Brody fort . . . (Schluß der Meldung vgl. XVI, S. 213.) 
Aus der russischen Abendmeldung: Westlich von Luck haben unsere Abteilungen, die 
die Offensive ergriffen, die gegnerische Front eingedrückt. Sie haben den Gegner geworfen und 
fahren fort, weiter vorzurücken. Unsere Armee verfolgt den in wilder Flucht begriffenen Feind. In der 
Gegend des Slonowkaflusses und des Boldurkaflusses vertrieben unsere Truppen den 
Gegner auf der ganzen Linie und verfolgten ihn in der Richtung auf Brody, wo man Explosionen 
vernehmen, Feuersbrünste sehen und den Rückzug von unterbrochenen Trainkolonnen beobachten 
konnte. Am 28. Juli, 6.30 Uhr morgens haben wir Brody besetzt... 
29. Juli 1916. 
Aus der deutschen Meldung: Heeresgruppe des G.F.M. v. Hindenburg: An der 
Front keine besonderen Ereigniffe. Unsere Flieger griffen mehrfach mit Erfolg feindliche Truppen 
transportzüge und Bahnanlagen an. 
Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Die Ruffen haben ihre Angriffe gestern 
auch auf Teile des Stochodabschnittes und die Front nordwestlich von Luck ausgedehnt. Ein 
nordwestlich von Sokul angesetzter stärkerer Angriff wurde mit schweren Verlusten für den Feind 
abgewiesen, schwächere Vorstöße an anderen Stellen der Stochodfront sind ebenfalls gescheitert. Nord 
westlich von Luck ist es dem Feind nach mehrmaligem vergeblichem Anlauf gelungen, in unsere Linie 
in der Gegend von Trysten einzudringen und uns zu veranlassen, die hier bisher noch vorwärts 
des Stochod gehaltenen Stellungen aufzugeben. Westlich von Luck ist der russische Angriff durch 
unsere Gegenstöße zum Stehen gebracht worden. Bei Zwiniacze (östlich Gorochow) wurde der 
Feind glatt abgewiesen. Ein russisches Flugzeug ist südlich von Peresp a im Luftkampf abgeschossen. 
Armee des Generals Grafen v. Bothmer: Mehrfach wiederholte russische Angriffe m 
der Gegend nordöstlich und südöstlich von Monasterzyska brachen unter großen Verlusten für 
den Gegner zusammen. 
Aus der österreichisch-ungarischen Meldung: Der Feind hat gestern seine Angriffe 
an ausgedehnten Frontabschnitten wieder aufgenommen. Südlich des Dnjestr wurde der russische 
Anprall vor unserer östlich Tlumaez verlaufenden zweiten Linie zum Stehen gebracht... Westlich 
Luck gewannen die verbündeten Truppen einen beträchtlichen Teil des gestern aufgegebenen Geländes 
zurück. Zwischen der Turya und der Bahn Rowno —Kowel wurden nach Abwehr mehrerer 
Anstürme die noch vor dem Stochod stehenden Verteidiger hinter den Fluß zurückgenommen. . . 
AuS der russischen Mittags Meldung: ... Durch einen stürmischen Stoß haben die Truppen 
des Generals L e s ch i tz k y den Feind aus der Gegend von S t a n i s l a u südlich des Dnjestr zurück 
gedrängt, Gefangene gemacht und Trophäen erbeutet... Die tapfere Division der Kaukasier griff 
die Ortschaft Jezierzany an der Straße von Tlumacz an und nahm sie. 
Aus der russischen Abendmeldung: Die Angaben über unsere Beute sind noch so un 
zusammenhängend, daß nur Schätzungen möglich sind. Bis jetzt haben wir festgestellt, daß die 
Truppen des Generals Brussilow am 28. Juli und teilweise noch am 29. Juli an Gefangenen 
einbrachten: 2 Generäle, 651 Offiziere und 32 000 Soldaten, darunter eine beträchtliche Anzahl 
deutscher; an Beute 91 oder 114 Geschütze, darunter 29 schwere. Davon haben die Truppen des 
Generals Leschitzky den Deutschen 21 schwere Geschütze und 85 Maschinengewehre abgenommen. Die 
Gesamtzahl von Gefangenen und Beute begreift zum Teil auch diejenigen in sich, die von den Truppen 
des Generals Sacharow in den dreitägigen Kämpfen um Brody eingebracht wurden, d. h. 
216 Offiziere, 13 569 Soldaten, 9 Geschütze, 40 Maschinengewehre und nahezu 15 000 Gewehre» 
Insgesamt haben die Truppen des Generals Sacharow vom 16. bis 28. Juli eingebracht 940 Offi 
ziere, 39152 Soldaten, 49 Geschütze, darunter 17 schwere, 100 Maschinengewehre, 39 Bombenwerfer 
oder Minenwerfer, 60 Geschütze für Bomben, 710 Artilleriecaiffons, 58 Wagen für Maschinengewehre, 
6 Depots mit Artillerie- und Geniematerial.
	        
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