Volltext: Linzer Hessen

erschwerend auf die Mobilmachung gewirkt, trotzdem aber 
gebührt dem Regimente das Lob. als eines der ersten marsch¬ 
bereit geworden zu sein. 
Die Kommandobesetzung zeigte folgendes Bild: 
Regimentskommandant: oberst Friedrich Edler o. £öro. 
Regimentsadjutant: Ejauptmann Anton Malina. 
1. Laon: Major Anton Walter. 
II. Bonn: Oberstleutnant Richard lenner t*) 
III. Beton: Major August Ontl t- 
IV. Baon: Major Ludwig Kirchner v. Reukirchen f. 
1 Kompagnie: Ejauptmann Karl weilenbech Ritter v. weil- 
berg -s. 
2. Kompagnie: lzauptmann Theodor Erhört t- 
3. Kompagnie: lzauptmann Theodor Malina. 
4. Kompagnie: Ejauptmann Rudolf Fischer f. 
5. Kompagnie: Ejauptmann Anton v. Babouczek f. 
6. Kompagnie: Ejauptmann Josef Ejnevkowskg. 
7. Kompagnie: Oberleutnant Robert Buleg f. 
S. Kompagnie: Ejauptmann Emil Freiherr v. Tkalcsevich f. 
9. Kompagnie: Ejauptmann fllois Ritt f. 
10. Kompagnie: Ejauptmann Paul kaltschmied. 
11. Kompagnie: sjauptmann Josef wittek v. Saltzberg t- 
12. Kompagnie: Ejauptmann Paul Burghard. 
13. Kompagnie: Oberleutnant Ejermann Seif f. 
14. Kompagnie: Ejauptmann Beorg Böhm. 
13. Kompagnie: Oberleutnant Rudolf Pofpischll Edler von 
Wolfsegger. 
15. Kompagnie: Ejauptmann Friedrich Böge! f. 
I. Maschinengewehrabteilung: sjauptmann kjeinrich Brum f. 
II. Maschinengewehrabteilung: sjauptmann flgathon Kotschg. 
III. Maschinengewchrabteilung: Oberleutnant Walter Eoltelli 
von Rorcamare t- 
IV. Maschinengewehrabteilung: Oberleutnant Emil Schreier f. 
Bleichzeitig mit der Ergänzung des Regiments erfolgte die 
Aufstellung des Marschbaons für das 27. Marschregiment. 
Kommandant, dem Mobilisierungsplan gemäß, Major Julius 
von Scazigino. Ebenso wurden der Stab und die vier Ersatz- 
kompagnien formiert, die die neueinrückende Mannschaft 
heranzubilden und überhaupt für die weitere Ergänzung des 
Regiments zu sorgen hatten. Oberstleutnant Artur pöschmann 
übernahm am vierten Mobilisierungstage, d. i. am 8. August, 
das Kommando dieses Ersahkörpers, dessen umfangreiche 
Tätigkeit an anderer Stelle geschildert wird. 
Selbstredend war in jenen Tagen ganz Ein;, wo die wogen 
der Kriegsbegeisterung besonders hoch gingen, von den unbe¬ 
stimmtesten und unkontrollierbarsten Berüchten erfüllt. So 
sollten feindliche Konfidenten die Stadt unsicher machen. Auch 
spielte ein rotes, angeblich mit Spionen bemanntes Automobil 
die Rolle eines geistigen Stimulus. Kur; es war jederzeit für 
die menschliche Reugier und auch dafür gesorgt, daß die 
Rerven nicht zur Ruhe kamen. 
Am 6. August marschierte das Regiment in voller Marsch- 
adjustierung und unter klingendem Spiele nach dem Braßen 
Exerzierplätze bei Ejolztzeim und nahm dort Ausstellung. Oberst 
Friedrich v. Eöw ritt die stattliche Front, die Reihe kampses- 
froher, vor Kriegslust lachender Soldaten ab und hielt dann — 
') t = gefallen, Verwundungen oder Kriegsstrapazen erlegen. 
Vie siessenfatzne am flusmarfchtage des Regimentes ljahneniräger 
Kadett i. d. R. Eeidinger, rechts Vblt. v. Pospischill 
die ruhmbedeckte Fahne zur Seite — in der Mitte des wie 
aus Mauern gebildeten Karrees. Rach einer ergreifenden 
predigt erteilte Feldkurat Buftav Shuniann dem Regimente 
die Beneralabfolution. Betragen von der andachtsvollen Stim¬ 
mung rauschten zum friedlichen blauen Himmel die ans Ejer; 
greifenden Akkorde des körnerfchcn Kampfliedes: „Bas Bebet 
vor der Schlacht." Fest und markig hörte man dann die 
Stimme des Regimentskommandanten, feierlich kam der 
Eidschwur von den Tausenden braven Soldatenlippen. Ein 
„Ejurra!" auf den Allerhöchsten Kriegsherrn, und tränen¬ 
umflort, von Begeisterung hochgerissen, verwob sich die herr¬ 
liche Melodie Ejagdns mit dem fröhlichen Bezwitfcher der 
Böge! in den Bäumen. 
Am 7, August begann der Abtransport des Regiments 
nach dem Aufmarschraume. Um 6.59 Uhr früh verließ ein Zug 
mit dem 1. Baon unter dem tosenden, nicht endenwollen¬ 
den Jubel der Tausende, die sich hier eingefunden hatten den 
Ejauptbahnhof. Zum Abschied hatten sich der Bioisionär Feld- 
marschalleutnant Roth, Beneralmajor Rziha, Beneral der 
Infanterie Freiherr v. Schwitzer, der Eandeshauptmann Prä¬ 
lat Ejauser und viele andere eingefunden/Ber zweite Trans¬ 
port ging um 5.29 Uhr nachmittags, wiederum umbrandet 
von einer begeisterten Menge, die mit rührendem Eifer 
bestrebt war den Scheidenden ein Zeichen praktischer Eiebe 
in die Ejände zu drücken. Mit dem 5. Staffel am 9. Septem¬ 
ber verließ der Rest des Regiments Einz. Fabrik- und 
Schloßkaserne wurden nun zum Tummelplohe der srischein- 
berufenen militärischen Jugend, deren Zahl mit den unersätt¬ 
lichen Forderungen des Molochs Krieg wuchs und zu der sich 
in den nächsten Jahren auch Brauköpfe gesellten, die troh 
ihrer Jahre der Jugend an Opfermut und Ejeimottreue nicht 
nachstanden. 
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